meine ernte Möhrenpost
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Beim Fermentieren wird lebendig haltbar gemacht. Es ist unkompliziert, ressourcenschonend, gesund und überraschend schmackhaft.
Frisches Gemüse im lichtarmen Winter, wenn die Vorräte aus dem Garten schrumpfen und die Erkältungen zunehmen? Wie retten wir die Ernteüberschüsse in diese Zeit? Neben dem Einkochen, Trocknen und Einfrieren haben wir das Fermentieren (wieder) entdeckt und möchten dich einladen in die Welt von spritzig würzigem und knackig frischem Gemüse aus dem Glas.
Das Verfahren eines “lebendigen Haltbarmachens” durch Gärung ist unkompliziert, ressourcenschonend und das Ergebnis immer wieder eine geschmacklich knackig frische Überraschung. Der Vorteil für deine Gesundheit: Durch die Fermentation entstehen gesunde Milchsäurebakterien, die eine Kur für die Darmflora bieten und so dein Immunsystem stärken.
Inhalt:
Was den Deutschen das Sauerkraut, ist den Koreanern das Kimchi, den Japanern die Sojasauce, den Russen der Kefir und den Schweden der für unsere Nasen unangenehm riechende Surströmming – alle diese Produkte sind fermentierte Lebensmittel.
Fermentieren bzw. Fermentation bezeichnet die mikrobielle Umwandlung organischer Stoffe durch probiotische Bakterien und Pilze. Bei diesem natürlichen Prozess entstehen Säure, Gase oder Alkohol.
Auch wenn wir bei meine ernte die Fermentation in erster Linie nutzen, um unser Gemüse länger haltbar zu machen, so sind u.a. auch folgende Lebensmittel das Ergebnis von Fermentation:
Sauerteig, schwarzer Tee, Oliven, Joghurt, Käse, Schokolade, echte Vanille, Kefir, Tempeh, Kombucha sowie Essig, Wein und Bier
Die schonende Konservierungsmethode der Fermentation für Gemüse ist energiesparend, frei von Konservierungs- und Zusatzstoffen und war schon zu Großmutters Zeiten sehr beliebt. Die eigentliche Milchsäuregärung dauert je nach Gemüse mitunter nur wenige Tage. Je wärmer die Temperatur, umso schneller laufen die Fermentationsprozesse im Lebensmittel ab. Temperaturen im Kühlschrank verlangsamen die Fermentation so stark, dass die Lebensmittel dort anschließend bis zu 6 Monate haltbar sind.
Fermentation erhält alle Nährstoffe in deinem Gemüse
Viele industriell fermentierte Lebensmittel werden nach dem Fermentationsprozess pasteurisiert, also hocherhitzt. Diese Pasteurisation ermöglicht einen hygienisch und geschmacklich standardisierten Prozess.
Was für die industrielle Verarbeitung praktisch und effizient ist, vernichtet allerdings auf der anderen Seite auch gesundheitlich positive Bakterien, die bei der Fermentation entstehen, darunter Kulturen von Milchsäurebakterien, die für deine Darmflora nützlich sein können.
Bei der eigenen Herstellung von fermentiertem Gemüse (auch Fermente genannt) kannst du dir sicher sein, dass Nährstoffe, Enzyme und Milchsäurebakterien erhalten bleiben. Dein fermentiertes Gemüse kannst du mit vielen verschiedenen Gewürzen und Kräutern variieren und hast somit jedes Mal eine neue geschmackliche Variation im Glas.
Die eigene Fermentation von Gemüse bringt dir würzige Abwechslung auf deinem Teller und lohnt das Ausprobieren!
Jetzt wird’s wild!
Die Fermentation von Gemüse zu Hause wird als wilde Fermentation bezeichnet. Die Fermentation kannst du mit einer Kur für dein Gemüse vergleichen. Das Gemüse genießt einige Tage ein blubberndes Salzbad und taucht daraus gestärkt wieder hervor. Bei der wilden Fermentation von Gemüse machst du dir natürlich vorkommende Bakterien zu Nutze. Diese befinden sich vor allem auf dem (Bio-)Gemüse selbst oder sind zuvor durch die Luft, den Boden, das Wasser oder durch deine Hände auf das Gemüse gekommen.
Für andere Lebensmittel wie Kombucha, Kefir oder Joghurt benötigst du eine gesonderte Starterkultur.
Du brauchst nur wenig Zubehör, um dein Gemüse zu fermentieren. Neben deinem Lieblingsgemüse sind die wichtigsten Utensilien und Zutaten:
Ideal ist Gemüse mit geringem Wasseranteil
Das beste Gemüse zum Fermentieren ist ganz klar dein Lieblingsgemüse! Durch die Fermentation entdeckst du dieses geschmacklich nochmal vollkommen neu. Ökologisch angebautes Gemüse eignet sich besonders gut für die Fermentation, denn durch die geringe Behandlung mit Pestiziden und Fungiziden sind weniger Schadstoffe, aber eine größere Vielfalt an Mikroorganismen vorhanden.
Klassische Gemüsesorten zum Fermentieren sind Kohl wie Rot- oder Weißkohl, aber auch Karotten, Rote Bete und Radieschen. Gemüsesorten mit einem hohen Wasseranteil wie Tomaten, Gurken oder auch Salat sind ebenfalls fermentierbar, werden durch die Fermentation jedoch schnell sehr weich – dort gilt es, den eigenen Geschmack zu erkunden.
Der Fermentationsprozess ist abhängig von der Größe der Stücke und dem Wassergehalt des Gemüses, außerdem vom Salzgehalt und von der Umgebungstemperatur.
Es gilt: Klein geschnittenes Gemüse fermentiert schneller als große Stücke.
Dämmt unerwünschte Bakterien ein und ist ideal für „gute“ Bakterien
Das Gemüse wird entweder im Ganzen oder im klein geschnittenen Zustand in einem Glas mit Salz abgedeckt. Das Gemüse schwimmt jetzt in einem möglichst luftdichten, salzigen Milieu. In diesem können viele Bakterien, die natürlicherweise auf dem Gemüse sind, nicht überleben und werden in ihrem Wachstum eingeschränkt. Andere, wie die für uns Menschen positiven Milchsäurebakterien, fangen in diesem Salzwasser an zu leben und sich zu vermehren. Durch die Aufspaltung von Makronährstoffen entstehen Säuren, welche du als säuerlichen Geschmack und Geruch wahrnehmen kannst.
Ein Salzgehalt von 2 % ist ideal für eine wilde Fermentation geeignet. So benötigt 1 Kilogramm Kohl ca. 20 Gramm Salz, um zu fermentieren.
Verwende für deine Fermentation unraffiniertes Meersalz ohne Zugabe von Iod, Fluorid oder Rieselhilfen.
In deinen Gläsern behältst du den Überblick
Gläser eignen sich gut für den Fermentationsprozess, da dieser so von außen beobachtet und kontrolliert werden kann. Es werden kleine Bläschen sichtbar, die durch die Bildung von Kohlenmonoxid als Abbauprodukt der Makronährstoffe entstehen. Durch das Glas kannst du auch den möglichen Verderb des fermentierten Lebensmittels rechtzeitig erkennen und reagieren.
Koche deine Gläser aus, bevor du das Fermentationsgut einbringst.
Für die Fermentations-Profis und für größere Mengen eignet sich ein großer Gärtopf.
Inas Tipp: Vermeide Metall!
Metall wird durch die Säuren, die bei der Fermentation entstehen leicht angegriffen. Die herkömmlichen Metalldeckel eignen sich für die ersten Versuche. Langfristig solltest du aber auf Fermentier-Deckel oder Glas umstellen.
Ina, Hobbygärtnerin und Fermentationsexpertin
Verdränge die Luft aus deinem Glas
Ein Stampfer ist praktisch, wenn du klein geschnittenes Gemüse wie Kohl oder geriebene Möhren fermentierst. Das geraspelte Gemüse muss unter Luftausschluss möglichst eng in das Glas gedrückt werden. Bei größeren Gläsern kannst du auch deine Faust nehmen.
Die alte Tradition, größere Mengen von z.B. Sauerkraut mit den Füßen in einem Fass zu stampfen, ist ähnlich wie das Stampfen von Weintrauben nur noch selten anzutreffen, funktioniert heute aber noch genauso gut.
Dein Gemüse muss immer in luftdichter Atmosphäre sein
Bei der Fermentation sollte dein Gemüse immer in der zugefügten Salzlake schwimmen. Gemüse, dass oberhalb der Salzlake an der Luft liegt, kann verderben oder anfangen zu schimmeln. Damit es nicht nach oben treibt, legst du ein Glasgewicht darauf oder stellst ein kleineres Glas in das Große.
Wenn das Glasgewicht allein für deine Gläser zu klein ist und das Gemüse rechts und links vom Gewicht entwischt, kannst du auf dein geraspeltes Gemüse ein großes Kohlblatt legen und es dann mit dem Glasgewicht beschweren. So gelangt garantiert nichts an die Oberfläche.
Alle Nährstoffe bleiben erhalten und dein Darm freut sich auch
Bei der Fermentation werden deine Lebensmittel ohne Hitzeeinwirkung konserviert. So bleiben Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe mit all ihren positiven Wirkungen erhalten. Hinzu kommt eine Kur für die Darmbakterien durch die in dem Ferment gebildeten Milchsäurebakterien. Die Mikrobiota in deinem Darm freuen sich über die lecker verpackte Gesellschaft und das Darmmilieu wird ausgeglichen. Ein weiterer erfreulicher Vorteil ist, dass der Fermentationsprozess komplett eigenständig ohne zusätzlichen Energieaufwand von außen stattfinden kann. Lediglich nach der Fermentationsdauer sollte ein Platz im Kühlschrank frei sein. Dort sind die Produkte theoretisch bis zu 6 Monate haltbar – allerdings nur, wenn du den knackig würzigen Stücken so lange widerstehen kannst.
Lege es in Salzlake ein und dachte darauf, dass nichts oben schwimmt.
Bei groben Stücken oder sogar ganzem Gemüse (was bei Möhren oder Radieschen sehr zu empfehlen und ganz besonders lecker ist) wird eine nasse Fermentation durchgeführt. Du setzt direkt zu Beginn eine Salzlake mit 1-3 % Salz an, da aus deinem Gemüse kaum eigenes Wasser austreten wird. Das Gemüse wird ebenso dicht wie bei der trockenen Fermentation in das Fermentier-Glas gepackt. Das Glas wird danach bis knapp unter den Rand mit Salzlake aufgefüllt.
Bei grobem Gemüse kommt es schnell vor, dass einzelne Stücke oben aufschwimmen und so dem Sauerstoff im Glas ausgesetzt werden. Um das zu vermeiden, kannst du obenauf ein großes Kohlblatt und ein Gewicht aus Glas oder Ton legen. Dieses dichtet das Gemüse in der Salzlake zusätzlich ab. Nachdem die Gläser verschlossen sind, heißt es bei grobem sowie geraspeltem Gemüse abwarten und (schwarzen, also fermentierten…) Tee trinken. Nach nur drei bis vier Tagen kannst du dein leckeres milchsauer vergorenes Gemüse genießen. Schau zwischendurch immer mal nach dem Rechten in den Gläsern.
Probiere zwischendurch
Bei klein geschnittenem oder geraspeltem Gemüse tritt die Fermentation schon nach wenigen Tagen oder Stunden ein und du kannst kleine Luftbläschen am Rand deines Glases beobachten.
Nach 3 Tagen lohnt es sich, das erste Mal zu probieren. Gehe hierbei sehr hygienisch vor und achte darauf keine Keime in das Glas einzulassen. Mit einer sauberen Gabel kannst du ein wenig Gemüse aus dem Glas nehmen und dieses sofort wieder fest verschließen. Dein Geschmack entscheidet, ob du das Gemüse noch ein wenig baden lässt oder dich der Heißhunger packt.
Bei grobem Gemüse dauert die Gärung einige Tage länger und kann insgesamt bis zu 14 Tage andauern. Ist die Fermentation abgeschlossen, sieht man keine Bläschen mehr aufsteigen und das Glas kann in den Kühlschrank. Dort wird durch die Kälte der Fermentationsprozess stark verlangsamt, aber nicht beendet. Solltest du versehentlich ein Glas für 2 Monate im Schrank vergessen haben, dann schmeckt es möglicherweise etwas anders, sollte aber durchaus noch genießbar sein.
Achte auf Luft im Glas und weiße Ablagerungen
Hier sind deine Sinne gefragt – es kann nämlich auch etwas schief gehen bei der wilden Fermentation. Durch die Verwendung von Glasbehältern bewahrst du aber leicht den Überblick und kannst möglichem Verderb Einhalt gebieten.
Rezepte zu spritzigen Ingwer-Karotten und unserem super einfachen Kimchi.
Inas Tipp: Lege eine Rezeptsammlung an!
Notiere dir deine Rezepte, Salzmengen und Dauer der Fermentation, um stets besser zu werden und die großartigsten Geschmacksfeuerwerke erneut kreieren zu können.
Ina, Hobbygärtnerin und Fermentationsexpertin
meine ernte Fazit:
Eine Kur für den Darm getarnt als raffiniert-würziger Snack oder Topping – es hört sich fast zu gut an. Doch ist dies durch frisch fermentierte Produkte möglich. Die knackigen Möhren, das scharfe Kimchi und die knalligen Rote Bete Stücke werden unseren Speiseplan sicher noch öfter bereichern. Wir legen allen, auch denen, die mit Fermentation bisher nur Sauerkraut assoziiert haben, nahe, sich (nochmals) an die frischen Produkte aus eigener Herstellung zu wagen – es lohnt sich.
Durch die Salzzugabe gibt das Gemüse Pflanzensaft nach außen ab. Je nachdem wie viel Flüssigkeit so entsteht, wird das Glas noch mit zusätzlichem (Salz-)Wasser aufgefüllt.
Neben Gemüse kannst du auch diverse andere Lebensmittel fermentieren und so in neue Konsistenz- und Geschmacksrichtungen verwandeln.
Am bekanntesten ist wohl Milch, die zu Kefir oder Joghurt veredelt wird. Bei beiden Verfahren benötigst du eine Starterkultur. Für Kefir sind das sogenannte Kefirknollen. Diese sehen aus wie kleine weißliche Bällchen, die aneinander kleben. Mit jedem Fermentationsprozess, wachsen die lebenden Kulturen, aus denen die Kefirknollen bestehen, so dass du mit der Zeit entweder größere Mengen herstellen oder Freunde beglücken kannst.
Kombucha findet man häufig fertig im Supermarkt in Flaschen abgefüllt, selbst gemacht, kannst du aber viel besser probieren, welche Rezeptur dir am besten schmeckt. Auch hier benötigst du eine lebende Starterkultur, den Scoby. Mit diesem Scoby kannst du Schwarztee oder grünen Tee zu einer zuckerarmen, kohlesäurehaltigen Erfrischung verwandeln. In Japan wurde ein Tee aus Algen, der Kombu gebraut und fermentiert, was möglicherweise namensgebend war.
Wasserkefir. Auch mit einer transparenten Wasserkefirknolle lassen sich spritzige Erfrischungsgetränke zaubern. Dass hierbei Wasser fermentiert wird, ist nicht ganz korrekt, es sind vielmehr Zucker und Trockenfrüchte, die hier für die Fermentation mit verantwortlich sind.
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