Kartoffelkäfer bekämpfen

Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist der markant gestreifte Käfer, der ursprünglich aus Colorado stammt, auch in unseren Breitengraden heimisch. Hier ist der Kartoffelkäfer postwendend zur Plage für die Landwirtschaft geworden. Ökologische Mittel gibt es nur wenige, die wirksam helfen, allen voran das Absammeln. 

 

Kartoffelkäfer und seine Larven erkennen

Kartoffelkäfereier
Kartoffelkäferraupe
Herangewachsener Kartoffelkäfer

Der Käfer und seine Larven können innerhalb kurzer Zeit das Laub der Kartoffeln im großen Stil abfressen und so zu immensen Schäden führen. Finden sie kein Kartoffellaub mehr, wandern sie auf andere Nachtschattengewächse wie Tomaten oder vor allem Auberginen weiter. Nach der Saison überwintert der Käfer im Boden, um in der neuen Saison wieder Ausschau nach Kartoffeln zu halten. 

Die ausgewachsenen Kartoffelkäfer sind leicht zu erkennen. Sie sitzen am Stängel, gern auch dort, wo der Trieb aus der Erde kommt und an den Blättern. Seine orangefarbenen Eier legt der Kartoffelkäfer in Gruppen an die Blattunterseite. Die Larven sind anfangs nur millimetergroße rot-schwarze Punkte, wachsen aber schnell heran.

Schadbild bei Kartoffelkäferbefall

Wenn aus den orangefarbenen Gelege, die an den Blattunterseiten abgelegt werden, der Nachwuchs schlüpft, ist von dem Blattwerk einer Kartoffelpflanze innerhalb von wenigen Tagen nicht mehr viel übrig.

Kartoffelkäfer absammeln

Kartoffelkäfer sind nicht nur gefräßig sondern auch sehr fortpflanzungsfreudig. Daher solltest du deine Kartoffelpflanzen regelmäßig auf einen Befall kontrollieren, sobald die ersten Blätter aus der Erde schauen.

Käfer müssen mitsamt der Larven abgesammelt und getötet werden. Die einfachste Methode hierbei ist, die abgesammelten Tiere zu zertreten oder mit behandschuhten Fingern zu zerquetschen. Auch die Gelege des Käfers, die aus 20-80 zusammenhängenden gelben Eiern am, Kartoffellaub bestehen, solltest du entfernen. Diese kannst du einfach abwischen.

Wir raten davon ab, sie im Wasser oder einem geschlossenen Glas zurückzulassen, da diese Methoden einen langwierigen Todeskampf für die Käfer zur Folge haben.

Die Bekämpfung ist bei Befall leider alternativlos. Solltest du die Käfer nicht töten wollen, hilft nur, keine Kartoffeln anzubauen.

Grünohr-Tipp

Da Kartoffelkäfer schnell zu ihren beliebten Nahrungsquellen (zurück-) finden, ist es nicht empfehlenswert, sie einfach an anderer Stelle auszusetzen. Auch du würdest dich nicht freuen, wenn sich Kartoffelkäfer, die jemand weit genug von den eigenen Pflanzen ausgesetzt hat, an deinen Kartoffeln laben.

Kartoffelkäfer mit Eiern
Kartoffelkäfer auf Finger

Vorbeugende Maßnahmen gegen Kartoffelkäfer

Standortwahl

  • Die beste Methode ist immer noch den Befall gar nicht erst auftreten zu lassen. Da Kartoffelkäfer im Boden überwintern solltest du den Standort deiner Kartoffeln jedes Jahr wechseln.
  • Auch bei einem Anbau in Töpfen bist du seltener von einem Befall betroffen, vorausgesetzt, du nimmst dafür nicht die Erde, in der im Vorjahr Kartoffeln gewachsen sind.

ökologische Spritzmittel gegen Kartoffelkäfer

  • In der biologischen Landwirtschaft wird ein Extrakt aus Neem speziell für Gemüsepflanzen gegen die Käfer gespritzt. Dies erfasst jedoch nicht alle Stadien des Käfers.
  • Pfefferminzsud: Koch etwas Pfefferminze etwa eine halbe Stunde lang, sieb die Brühe und lasst sie abkühlen. Sprüh dann sorgfältig die Kartoffelblätter auf beiden Seiten ein. Wiederhol den Vorgang bei Bedarf. Die Kartoffelkäfer meiden dann meist die eingesprühten Blätter. 

Urgesteinsmehl: Natürlicher Schutz und Nährstofflieferant für Ihre Kartoffelpflanzen

Urgesteinsmehl versorgt Ihre Pflanzen mit einer Vielzahl von wichtigen Mineralien und Spurenelementen, die für gesundes Wachstum und starke Blätter sorgen. Anders als herkömmliche Düngemittel bietet es eine langfristige Nährstofffreisetzung, verbessert die Bodenstruktur und fördert die natürliche Fruchtbarkeit des Bodens – ganz ohne schädliche Umweltauswirkungen. In der konventionellen sowie ökologischen Landwirtschaft wird Urgesteinsmehl zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und Wasserhaltefähigkeit eingesetzt.

Seit dem frühen 20. Jahrhundert ist Urgesteinsmehl, auch bekannt als Stein- oder Gesteinsmehl, im Gartenbau im Einsatz. Besonders effektiv zeigt sich Urgesteinsmehl bei der Abwehr des Kartoffelkäfers: Es wird von Profi-Landwirten und Hobby-Gärtnern gleichermaßen geschätzt. In Wasser gelöst und auf die Kartoffelpflanzen gesprüht, dringen die mikrofeinen Partikel des Gesteinsmehls in die Blätter ein und stärken diese von innen heraus. Zusätzlich bildet sich auf der Blattoberfläche ein feiner Film, der den Kartoffelkäfern und ihren Larven das Fressen der Blätter erschwert.

Nutzen Sie die Kraft der Natur mit Urgesteinsmehl und schützen Sie Ihre Kartoffelpflanzen effektiv und nachhaltig vor Schädlingen!

Sind von Kartoffelkäfer befallene Pflanzen noch essbar?

Der Befall als solcher ist für die menschliche Gesundheit nicht schädlich. Kartoffeln von einmal von Kartoffelkäfern heimgesuchte Pflanzen können, sofern noch Blattgrün übrig bleibt und damit Knollen ausgebildet werden, problemlos verzehrt werden.

Achtung Verwechslungsgefahr: Marienkäfer und Kartoffelkäfer

Die ausgewachsenen Käfer zu unterscheiden ist kinderleicht, denn die leuchtend roten Marienkäfer mit ihren meist schwarzen Punkten lernen wir meist schon von klein auf kennen. Anders sieht es mit den Larven und Eiern aus. Diese sind sind sich wesentlich ähnlicher. Da es sich bei dem Marienkäfer allerdings um einen wichtigen Nützling handelt, solltest du bei der Jagd auf die Kartoffelkäfer vorsichtig sein.

Kartoffelkäferraupe und Marienkäferraupe

Die Raupen der Kartoffelkäfer werden oft mit denen von Marienkäfern verwechselt, vor allem, weil die Marienkäferlarven noch so gar nicht an die Form eines späteren Marienkäfers erinnern wollen.

Kartoffelkäferraupe
Marienkäferraupe in unterschiedlichen Stadien

Kartoffelkäfereier und Marienkäfereier

Bei den Eiern der beiden Käfer ist die Unterscheidung noch schwieriger, zumal beide ihre Gelege in der Regel an der Blattunterseite platzieren. Die der Marienkäfer sind häufig etwas gelblicher. Da Marienkäfer jedoch gern Blattläuse vernaschen, werden sie, sofern in der Nähe deiner Kartoffeln Pflanzen mit Blattlausbefall stehen, wohl eher dort ihre Eier ablegen.

Kartoffelkäfer bei der Eiablage
Marienkäfer bei der Eiablage
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