Pflanzenstärkungsmittel: Schutz und Stärkung für Zimmer- und Gartenpflanzen

Pflanzenstärkungsmittel wirken im Gegensatz zu Pflanzenschutzmitteln präventiv. Sie kräftigen und schützen die Pflanzen, bevor es zu einem Krankheits- oder Schädlingsbefall kommen kann. Die Pflanzen sind gesünder, wachsen besser und bringen im Idealfall höhere Erträge ein.

Was sind Pflanzenstärkungsmittel?

Gemäß § 2 Nr. 10 des Pflanzenschutzgesetzes sind Pflanzenstärkungsmittel Stoffe und Gemische (Mikroorganismen eingeschlossen), die der Gesunderhaltung von Pflanzen dienen. Auch das Inverkehrbringen von Pflanzenstärkungsmitteln ist im Pflanzenschutzgesetz geregelt. Laut Gesetz dürfen Pflanzenstärkungsmittel bei sachgerechter und bestimmungsgemäßer Anwendung nicht schädigend auf das Grundwasser sowie die Gesundheit von Menschen und Tieren wirken. Das Inverkehrbringen von Pflanzenstärkungsmitteln ist vorab beim deutschen Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) anzuzeigen.

Pflanzenstärkungsmittel beinhalten verschiedene Wirkstoffe, die die Abwehrkräfte von Gartenpflanzen und Zimmerpflanzen stärken. Es gibt mikrobielle, organische, anorganische und homöopathische Pflanzenstärkungsmittel.

Mikrobielle Pflanzenstärkungsmittel

Pflanzenstärkungsmittel, die auf Mikroorganismen basieren, zählen zu den neueren Produkten. Wie der Name es bereits vermuten lässt, enthalten diese Mittel lebende Organismen wie zum Beispiel symbiotisch lebende oder nützliche Bakterien und Pilze.

Das Funktionsprinzip ist komplex, aber dennoch einfach und logisch: Die nützlichen Organismen stellen sich gegen ihre schädlichen Konkurrenten. In der Folge kommt es zu einem Verdrängungsvorgang. Einige Mittel verbessern außerdem die Nährstoffaufnahme und regen das Wurzelwachstum an. Langfristiges Ziel ist neben dem Schutz der Pflanzen eine allgemein reichere Ernte.

Organische Pflanzenstärkungsmittel

Organische Stärkungsmittel enthalten natürliche Substanzen wie Huminsäuren, Pflanzen-, Kompost- und Algenextrakte sowie teilweise auch tierische Bestandteile wie Eiweiß oder Propolis. Neben selbst hergestellten Tees, Brühen und Jauchen kommen häufig fertig gemischte Pflanzenstärkungsmittel zum Einsatz. Diese basieren häufig auf Kieselsäure, wie zum Beispiel die des Ackerschachtelhalmes (Equisetum arvense). In den grünen frischen Halmen der Pflanze finden sich etwa zehn Prozent Kieselsäure. Sie stärkt unter anderem die Zellwände der Pflanzen. Eine Ackerschachtelhalmbrühe lässt sich leicht selbst herstellen.

Einige Extrakte wirken aufgrund ihrer enthaltenen ätherischen Öle wie Zwiebel, Meerrettich oder Knoblauch und halten damit schädliche Insekten fern. Andere Stärkungsmittel, wie zum Beispiel Algen-Präparate, wirken verstärkt auf das Pflanzenwachstum und fördern den Ertrag. Die Pflanzen produzieren nach dem Einsatz der Stärkungsmittel mehr Blattgrün, bilden stabilere Wurzeln aus und verzweigen mehr.

Pflanzenstärkungsmittel kräftigen Gartenpflanzen und unterstützen sie bei ihrem Wuchs

Anorganische Pflanzenstärkungsmittel

Anorganische Stärkungsmittel für Pflanzen enthalten häufig ultrafein gemahlenes Silizium. In Verbindung mit Wasser entsteht eine basische Flüssigkeit. Wird diese auf eine Pflanze gesprüht, verändert sich das Milieu ihrer Blattoberfläche, was sie weniger anfällig gegen Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Rost macht.

Weitere Bestandteile eines anorganischen Pflanzenstärkungsmittels können Pottasche, Kreide, Kalziumkarbonat, Karbonate oder Backpulver sein. Diese erhöhen ebenfalls den pH-Wert. Gleichzeitig zerstören sie die Oberflächenstruktur von Pilzen.

Homöopathische Pflanzenstärkungsmittel

Rund ein Drittel der Pflanzenstärkungsmittel basiert mittlerweile auf einem homöopathischen Ansatz. Viele Mittel bestehen aus mineralischen, tierischen oder pflanzlichen Inhaltsstoffen in stark verdünnter Form. Häufig sind – wie in der Homöopathie üblich – die ursprünglichen Wirksubstanzen nicht mehr nachweisbar. Trotzdem soll die Information im Produkt enthalten sein.

Häufig handelt es sich um komplexe Stärkungsmittel, die verschiedene Ausgangssubstanzen enthalten. Ihre Aufgabe besteht darin, den Säftefluss anzuregen und eine gesunde Symbiose zwischen Bodenorganismen und Wurzeln herzustellen und zu unterstützen. Ziel ist es, das Wachstum und die Aufnahme von Nährstoffen zu verbessern.

Wie werden Pflanzenstärkungsmittel eingesetzt?

Damit Pflanzenstärkungsmittel ihr vollständiges Wirkspektrum entfalten können, müssen Gartenbesitzer sie vorbeugend einsetzen. Sinnvoll ist ihr Einsatz zum Beispiel bei drohenden Krankheits- und Schädlingswellen. Die Mittel unterstützen die Pflanzen beim Erhalt ihrer Gesundheit und bei ihrem Wuchs. Für gewöhnlich erfolgt die Ausbringung eines Pflanzenstärkungsmittels alle acht bis 14 Tage. Fertige Mischungen lassen sich direkt mit einem Drucksprüher ausbringen. Brühen, Tees und Jauchen, die Gärtner aus natürlichen Materialien selbst hergestellt haben, können sie je nach Bedarf ebenfalls spritzen oder gießen.

Für Gemüse und Obst empfiehlt sich der Einsatz von natürlichen, selbst hergestellten Pflanzenstärkungsmitteln.

Wie unterscheiden sich Pflanzenstärkungsmittel, Pflanzenschutzmittel und Dünger?

Pflanzenstärkungsmittel machen Pflanzen widerstandsfähig gegen Schädlinge, Krankheiten, Trockenheit und Frost. Darüber hinaus unterstützen sie ihren Wuchs und den Erhalt ihrer Gesundheit. Mittel aus dem Handel enthalten allerdings keine nennenswerten Mengen an Nährstoffen und sind auch nicht in der Lage, Krankheiten zu heilen. Pflanzenstärkungsmittel wirken in Kombination mit dem passenden Düngemittel vorbeugend gegen Krankheiten und Schädlinge.

Pflanzenschutzmittel kommen zum Einsatz, wenn eine Pflanze bereits krank ist. Sie wirken effektiv gegen Schädlinge und Pilzkrankheiten. Klein- und Hobbygärtner dürfen Pflanzenschutzmittel jedoch nur verwenden, wenn sie für den privaten Gebrauch eine besondere Zulassung haben. Eine sachgemäße Anwendung nach Anleitung ist Pflicht. Für die Suche nach Pflanzenschutzmitteln stellt das BVL eine Online-Datenbank der zugelassenen Pflanzenschutzmittel sowie Bedienungshinweise und weitere Informationen zur Verfügung.

Dünger versorgt die Pflanzen mit notwendigen Nährstoffen. Dazu zählen die Makronährelemente

  • Stickstoff (N)
  • Phosphor (P)
  • Kalium (K)

Pflanzen benötigen diese in großen Mengen für ihr Wachstum und ihre Gesundheit. Sind alle drei Elemente im Dünger enthalten, spricht man von Volldünger oder NPK-Dünger (das N steht für Stickstoff, das P für Phosphor und das K für Kalium). Einige Produkte enthalten ergänzend weitere Makronährstoffe, wie zum Beispiel Magnesium (Mg), Calcium (Ca) und Schwefel (S).

Zur Auswahl stehen flüssige, feste, organische und anorganische (mineralische) Düngemittel. Beim Kauf von Dünger ist zu beachten, dass nicht jeder Dünger für jede Pflanze geeignet ist. Die genaue Zusammensetzung der Pflanzennährstoffe muss auf Düngemitteln vermerkt sein. Darüber hinaus ist es wichtig, Düngemittel stets nach der Anleitung auf der Verpackung zu verwenden, um die Pflanzen nicht zu überdüngen, aber auch nicht „verhungern“ zu lassen.

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