Kraut- & Braunfäule bei Tomaten und Kartoffeln
Kartoffeln und Tomaten werden früher oder später von der Kraut- und Braunfäule befallen. Man erkennt den Schadpilz namens Phytophtora infestans zuerst an braunen, unscharfen Stellen an Blättern und Stängeln, die im Verlauf absterben, später kann der Pilz auch auf die Früchte übergreifen.
Krautfäule und Braunfäule vorbeugen
Pilze benötigen Feuchtigkeit
Kraut- und Braunfäule an Tomaten
Als Vorbeugung ist erste Wahl, die Blätter von Tomaten vor Feuchtigkeit zu schützen. Baue deine Tomaten also bevorzugt im Gewächshaus oder unter einer vor Regen schützenden Konstruktion an. Zudem solltest du auf tolerante Sorten zurückgreifen, was zumeist auf Wildtomaten zutrifft. Gieße Tomaten nie von oben, sondern nur am Wurzelbereich, so dass die Blätter nicht nass werden.
Der Pilz kann zudem durch Spritzwasser aus der Erde an die Pflanze geschleudert werden, so dass es ratsam ist, zu mulchen und die untersten Tomatenblätter bis zum ersten Fruchtstand zu entfernen. Achte auf eine gute Durchlüftung wie immer auf einen ausreichenden Pflanzabstand.
Nach der Saison solltest du auch Dinge, die mit den Tomaten in Kontakt waren, wie etwa Spiralstäbe, gut reinigen. Hast du die Tomaten an Schnüren hochgeleitet, solltest du im neuen Jahr auf jeden Fall neue Schnüre nehmen.
Bei Krautfäule Befall im Vorjahr solltest du die Erde, vor allem bei Topfkulturen, nicht erneut für deine Tomatenpflanzen verwenden. Wenn du die Erde nicht komplett entsorgen willst, kannst du darin Kulturen pflanzen, die von der Kraut- und Braunfäule nicht betroffen sind.
Kraut- und Knollenfäule an Kartoffeln
Bei Kartoffeln spricht man eher nur von der Krautfäule oder Knollenfäule, der Erreger ist jedoch der gleiche. Auch hier setzen sich die Pilzsporen des Phytophtora infestans auf die Blätter und beginnen bei ausreichender Feuchtigkeit mit ihrer Arbeit.
Da Kartoffeln immer flächig im Freiland wachsen, ist ein Regenschutz nicht praktikabel, zudem unsinnig, und entfällt damit. Eine Pflanzenstärkung durch eine Spritzung mit Rhabarberblätter- oder Algenbrühe kann aber hilfreich sein.
Da sich eine Infektion gegenseitig bedingt, solltest du zudem Tomaten und Kartoffeln mit ausreichend räumlichem Abstand anbauen.
Maßnahmen bei Kraut- und Braunfäule-Befall
Macht sich die Kraut- und Braunfäule bemerkbar, ist Hygiene wichtig. Entferne stark befallene Blätter und entsorge sie im Hausmüll und nicht auf dem Kompost. Es ist günstiger, diese auszubrechen als zu schneiden, da so eine weitere Übertragung über Messer oder Gartenschere umgangen wird. Zeigen die Früchte erste Symptome im oberen Bereich, empfiehlt es sich auch diese zu entfernen.
Bei den Kartoffeln solltest du das am stärksten betroffene Laub ebenfalls nach und nach abschneiden und im Hausmüll entsorgen. Beginne damit jedoch nicht gleich bei den ersten Anzeichen, da die Knollen die Blätter zum Wachsen benötigen. So verhinderst du ein Übergreifen auf die Knollen, die du so noch in der Erde belässt und bis zum Frost nach Bedarf ausgraben kannst.
Ausgeizen als vorbeugende Maßnahme bei Kraut- und Braunfäule
Im Anbau von Tomaten können wir uns durch das Entfernen der Geiztriebe und weiterer Blätter Zeit verschaffen, sodass der Pilz erst später im Jahr auftritt. Durch das Entfernen der Seitentriebe kannst du die Pflanze schlank halten und sorgst so für genügend Abstand zwischen den Pflanzen und damit für gute Belüftung. Wenn ausreichend Luft zwischen den Pflanzen zirkuliert, trocknen die Tomatenpflanzen nach einem Regenschauer schnell wieder ab.
Bei Tomaten mit dichtem Blattwuchs, kannst du zudem große Blätter einkürzen oder einzelne Blätter ganz entfernen. Eine Faustregel gibt es so direkt nicht, da das immer auch ein wenig von Sorte und Standort abhängig ist. Manche Gärtner entfernen immer das letzte Blatt unterhalb des Fruchtansatzes. Bedenke bei der Blattentnahme immer: Die Blätter sind der Treibstoff der Pflanze und erhalten sie am Leben. Bei kleinwüchsigeren Tomaten oder Tomaten mit dünneren Blätter brauchst du weniger oder gar keine Blätter entfernen.
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