Blütenendfäule bei Tomaten
Bei der Blütenendfäule handelt es sich weniger um eine Krankheit, als um eine Mangelerscheinung. Das positive daran, es ist nicht von Pflanze zu Pflanze übertragbar. Da die Fäule dennoch ein Ernteverlust mit sich bringt, heißt es, diese früh zu erkennen und ggf. nachzusteuern.
Blütenendfäule an Tomaten erkennen
Die Blütenendfäule wird häufig mit der Kraut- und Braunfäule an Tomaten verwechselt. Letztere tritt häufig bei feuchter Witterung auf und wird durch die Sporen eines Pilzes verursacht, befällt jedoch zunächst Blätter und Stängel und erst später die Tomatenfrüchte selbst.
Wenn die Pflanze als solche also gesund ist und sich unten um den Blütenansatz der Tomate braune Stellen bilden, dann hast du es mit der Blütenendfäule zu tun. Die braunen Stellen beginnen mit einem nur ein paar Millimetern großen Punkt, weitet sich von dort jedoch aus und kann die halbe Tomate faulen lassen.
Da es sich bei der Blütenendfäule um eine Mangelerscheinung handelt, ist sie, anders als Pilz- oder Bakterieninduzierte Krankheiten, nicht von einer Pflanze auf die andere übertragbar. Manche Tomatensorten sind anfälliger als andere. Vor allem großfruchtige Tomatensorten, aber auch die länglichen Sorten weisen den Mangel häufiger auf.
Ursachen und Mittel gegen Blütenendfäule
Calziummangel ist Ursache der Fäule
Wie jede Pflanze brauchen auch Tomaten neben dem geeigneten Standort und angemessenen Temperaturen diverse Nährstoffe und Mineralien um zu unserer vollen Zufriedenheit zu wachsen und zu gedeihen. Daher ist eine gut Düngung wichtig. Gut heißt jedoch nicht immer viel von allem, denn manche Nährstoffe verhindern die Aufnahme anderer.
Bei der Blütenendfäule liegt ein Calziummangel in der Pflanze vor. Das kann zum einen an einer zu geringen Konzentration von Calzium im Boden liegen oder daran, dass der Stickstoffgehalt zu hoch ist.
Stickstoff ist vor allem zu Beginn der Saison für das Wachstum der Pflanze wichtig, ist zu viel davon im Boden, kann die Aufnahme von Calzium jedoch erschwert werden.
Ein weiterer Grund kann Wassermangel sein, denn wenn die Pflanze nicht genügend Wasser bekommt, kann sie auch das im Boden enthaltene und im Wasser gelöste Mineral nicht aufnehmen. Das trifft vor allem bei Topfpflanzen zu.
Aber auch, wenn Temperatur und Wasserzufuhr perfekt sind, kann es zu Calziummangel kommen. Mitunter kommt die Pflanze nicht hinterher ausreichend Calzium für die Früchte aus dem Boden zu ziehen. Gerade, wenn große Früchte schnell heranwachsen, tritt der Mangel schneller auf.
Wenn du verschiedene Sorten parallel kultivierst und nur einige Pflanzen betroffen sind, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Ursache nicht zu wenig Calzium im Boden ist.
Mittel gegen die Blütenfäule
Liegt die Ursache an einem zu hohen Stickstoffgehalt, dann kannst du abwarten, da der Stickstoff im Boden nach und nach von der Pflanze aufgebraucht wird, sich also die Konzentration mit den Wochen verringert, tritt die Blütenfäule meist nur an den unteren zwei bis drei Fruchtständen auf. Ansonsten hilft möglicherweise:
- Blätter unterhalb des ersten Fruchtstandes entfernen, damit vorhandenen Calzium nicht in die Blätter, sondern direkt in die Tomaten geht. Auch das entfernen der Geiztriebe hilft, damit keine Nährstoffe “verschwendet” werden.
- Mehr gießen. Wenn deine Pflanzen bisher häufig auf dem Trockenen standen, dann gieße sie regelmäßig. Das hilft außerdem das Aufplatzen der Tomaten zu verhindern
- Weniger gießen. Wenn deine Pflanzen bisher sehr gut mit Wasser versorgt wurden, versuche die Gießabstände etwas zu vergrößern bzw. etwas weniger zu gießen, damit genug Calzium aus dem Boden gelöst und in die Pflanze gelangen kann.
Wenn Abwarten nicht deine Stärke ist, kannst du es mit einer Blattdüngung versuchen. Im Fachhandel gibt es entsprechende Mittel, die direkt auf die Blätter gesprüht werden, damit die Pflanze diese schnell aufnehmen kann.
Wenn du sicher bist, dass ein Calziummangel im Boden vorliegt, z. B. wenn du vor der Pflanzung keine Grunddüngung ausgebracht hast oder deine Böden generell eher sauer (niedriger PH-Wert) sind, dann kannst du entsprechend nachdüngen. Dazu eigenen sich:
- Gartenkalk oder Algenkalk aus dem Fachhandel
- Eierschalen. Ein bis zwei Eierschalen zerbröseln und zwei Tage in Wasser einlegen und die Pflanzen damit gießen. Du kannst die Eierschalen auch um die Pflanze verteilen, jedoch dauert die Zersetzung und Freigabe so länger.
- Calziumtabletten aus der Drogerie oder der Apotheke. Zerbröselt unter die Erde mischen oder im Gießwasser auflösen
Bitte beachte bei der Düngung immer, es nicht zu übertreiben, denn zu viel (Kunst-)Dünger kann deinem Boden auch schaden. Böden könne versalzen oder der PH-Wert wird zu stark zum Ungunsten deiner Pflanzen verändert.
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