Die 6 größten Fehler beim Tomatenanbau

Tomaten gehören mittlerweile in jeden Garten, sind sie doch eines unserer Lieblingsgemüse. Wer Tomaten selber anpflanzt, kann aus einer Vielzahl an Farben, Formen und Größen seine Favoriten auswählen. Tomaten zählen allerdings zu den anspruchsvolleren Gemüsesorten, die jedoch mit ein paar Kniffen auch für Anfänger zur wahren Freude heranreifen.

Tomaten im Freiland

Fehler 1 – Tomaten nicht richtig vorziehen

Nicht zu früh mit der Tomatenanzucht beginnen

Tomaten sind wärmelieben.  Um den Wachstums- und Reifezyklus von Tomaten zu erweitern, werden sie in unserer Klimazone idealerweise vorgezogen und als Jungpflanze ins Beet gesetzt. Vielen Gärtnern juckt es nach der Winterzeit schon in den Fingern und sie wollen schnell mit der Aufzucht beginnen. Der Zeitpunkt für die Pflanzung ins Freiland sollte jedoch immer erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) erfolgen, da Tomatenpflanzen durch Nachtfröste zerstört werden können. Daher ist auch der Zeitpunkt für die Vorzucht nicht so variabel wie man denken könnte.

Tomaten brauchen viel Licht

Am besten startest du mit der Tomatenanzucht Anfang April. Wenn du zu früh loslegst, dann können deine Pflanzen schnell aufgrund von Lichtmangel vergeilen. Das heißt, sie bekommen keinen kräftigen Trieb, sondern werden nur lang, dünn und schwach.

Wichtig neben dem Aussaatzeitpunkt ist zudem die Temperatur. Nach der Keimung solltest du die pikierten Tomatenpflanzen an einen kühlen aber hellen Ort stellen. In dunklen Ecken oder bei bewölktem Himmel helfen Anzuchtlampen.

Feucht halten, aber Staunässe vermeiden

Vermeide außerdem Staunässe, sodass die Wurzeln nicht wegfaulen und das Wurzelwachstum weiter angeregt wird. Austrocknen sollten deine Jungpflanzen jedoch auch nicht. Wenn sich die Erde nicht nass, sondern nur leicht feucht anfühlt, hast du das richtige Maß getroffen.

Alter Hase-Tipp für erfahrene Gärtner
Eine frühere Anzucht bringt selbst im Gewächshaus selten eine wesentlich frühere Ernte. Wer früher ernten will, sollte daher eher auf frühe Sorten setzen und durch regelmäßiges Ausgeizen, die Reifung der vorhandenen Früchte fördern.

Tomaten werden vereinzelt

Bereits pikierte Tomatenpflanzen

Fehler 2 – Zu enger Pflanzabstand bei Tomaten

Sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus brauchen die Tomaten Platz zum wachsen, auch wenn sie in die Höhe geleitet werden, sollten sie nicht zu eng stehen.

Sie benötigen ausreichend Zugang zu Licht und Durchlüftung, damit keine Pilzkrankheiten wie die Kraut- und Braunfäule entstehen bzw. diese sich nicht schnell ausbreiten.

60-80 cm zwischen den Pflanzen solltest du daher einplanen und ca. 1 Meter zwischen den Reihen. Wenn du mehrere Reihen Tomaten pflanzt, können jeweils zwei Reihen auch etwas dichter stehen, sofern der Weg dazwischen entsprechend größer ist. 

Achte bei der Pflanzung auch auf den Wuchs der jeweiligen Sorte. Einige Sorten haben einen eher geringen Blattwuchs, andere Sorten entwickeln viele kräftige Blätter. Außerdem wachsen manche Sorten schneller als andere und nehmen diesen Licht weg.

Natalies Tipp: richtigen Pflanzabstand wählen

Da Tomaten im Freiland etwas gedrungener wachsen als im Gewächshaus, lasse ich gern auch mal einen oder zwei Seitentriebe für eine größere Ernte stehen. Da die Pflanze so aber mehr Platz benötigt, pflanze ich meine Tomaten im Freiland mit größerem Abstand.
Natalie, pflanzt jedes Jahr verschiedene Tomatensorten 

Fehler 3 – Tomaten zu viel oder zu wenig gießen

Regelmäßiges Gießen ist wichtig

Umso größer die Pflanze ist, desto stärker wird auch ihr Wurzelgeflecht und sie kommt an Wasser in tieferen Bodenstrukturen. Vor allem Jungpflanzen sollten feucht gehalten werden, damit sie gut anwachsen. Wenn die Jungpflanzen angewachsen sind, ist im Freiland mitunter ein Regenschauer ab und an ausreichend bis die ersten Früchte ausgebildet werden. 

Wenn die Pflanze Tomatenfrüchte ausbildet, solltest du auf regelmäßige Wasserzufuhr achten. Bei längerer Trockenheit schützt sich die Pflanze, indem sie kräftigere Tomatenschalen ausbildet. Wenn nun durch Regen oder kräftiges Gießen größere Mengen Wasser zur Verfügung stehen, pumpt die Pflanze dieses in die Früchte, deren Schale durch die Festigkeit weniger nachgeben und damit platzen kann. 

Im Gewächshaus ist eine Tröpfchenbewässerung ideal. Im Freiland solltest du regelmäßig zu Schlauch oder Gießkanne greifen. Und bei einem Tomatenanbau in Töpfen auf Balkon oder Terrasse musst in warmen Sommern täglich gießen, bei kleinen Töpfen mitunter auch zweimal am Tag. 

Für Urlaube eignet sich ein einfaches Selbstbewässerungssystem.

Grünohr-Tipp

Hacken und Mulchen. Regelmäßiges Hacken lässt Gieß- oder Regenwasser in tiefere Schichten eindringen, wo es vom Boden besser gehalten werden kann. Zudem entfernst du dabei Beikräuter, die Nährstoff- und Wasserkonkurrenten sind. Eine Mulchschicht aus z. B. Rasenschnitt hilft ebenfalls die Verdunstung zu verringern.

Kann man Tomaten zu viel gießen?

Ja, vor allem Topftomaten gehen häufig nicht deshalb ein, weil sie zu trocken geworden sind, sondern weil der Topf keinen ausreichenden Abfluss und sich dadurch Staunässe gebildet hat. Bei andauernder Staunässe faulen die Wurzeln weg und eine Nährstoffversorgung ist nicht mehr gewähreistet. 

Verwende also nur Töpfe mit ausreichenden Abflusslöchern, diese kannst du mit Tonscherben abdecken, damit sie nicht nur Erde verstopfen. Wenn du deine Töpfe auf Untersetzern stehen hast, hab immer im Blick, ob sich in ihnen das Wasser staut.

Im Freiland ist Staunässe an sich kein Problem. Nur in (Wohn-) Gebieten mit stark verdichtetem Boden kann dies in seltenen Fällen Ursache für ein Eingehen deiner Tomatenpflanze sein. 

Gieße Tomaten immer von unten

ein Gießrand hält das Wasser an der Pflanze

Im Video zeigt dir Ina, welche Fehler sich beim Tomatenanbau einschleichen können

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Mehr Informationen

Tomaten sollten schon früh einen Stütze bekommen

Wandas Recycling-Tipp: 

Wenn du alte T-Shirts haben solltest, wirf sie nicht einfach weg, sondern zerschneide sie in ca. 1,5 cm breite Streifen. Das elastische Material gibt Halt, ohne in die Pflanze einzuschneiden. Sind die T-Shirts aus Bio-Baumwolle, können sie nach dem Ernten sogar problemlos auf dem Kompost entsorgt werden.
Wanda, meine ernte Gründerin mit eigenem Garten

Stangen fest im Boden verankern

Spiralstäbe oder Stangen sollten ausreichend stabil und tief genug in die Erde gesteckt sein um auch stärkeren Winden standzuhalten. Sind die Pflanzen noch jung und klein, darfst du dich nicht täuschen lassen. Vor allem bei Fleischtomaten hängt später ordentlich Gewicht an den Pflanzen. Ist der Boden z. B. nach längerer Trockenheit zu hart, kannst du ihn etwas wässern, dann lassen sich die Stangen meist leichter in den Boden stecken. Sollte auch das im Freiland bei starken Winden nicht ausreichen, kannst du die Stäbe mit Schnüren ähnlich wie bei einem Zelt stabilisieren.

Spiralstäbe sind ideal für Freilandtomaten

Tomatentriebe festbinden

Grünohr-Tipp

Alle Materialien, mit denen du deinen Tomaten halt gibst, solltest du nach der Saison gründlich reinigen, um eventuell vorhandene Krankheitserreger und Pilzsporen nicht in die nächste Saison mitzunehmen. Dies gilt auch für Pflanztöpfe. Schnüre solltest du ganz entsorgen. Auch sie können versteckte Erreger enthalten und auch wenn sie stabil wirken, haben vor allem Schnüre aus Naturmaterialien nur eine begrenzte Haltbarkeit.

Tomatensorten – welche ist die richtige für mich?

Es gibt unzählige Tomatensorten und selbst wenn man sich den Tomaten verschrieben hat, ist ein Leben vermutlich zu kurz, um auch nur annähernd alle Sorten im Anbau zu testen. Weil man dennoch in verschiedene Merkmale unterteilen kann, haben wir einmal die wichtigsten Tomatenarten samt unserer Lieblingssorten zusammengefasst. Vorab schon ein schneller Tipp von Ina für alle Ungeduldigen Tomatenfans…

Einfache und robuste Sorten:

Hast du wenig Lust und Zeit für eine intensive Pflege, kannst du deine Tomaten auch als Buschtomaten einfach wachsen lassen. Eine Schicht aus Folie oder Stroh sorgt dafür, dass die Früchte nicht durch Kontakt mit dem feuchten Boden faulen oder von Schnecken gefressen werden.

Geeignete Sorten für das Freiland sind beispielsweise:

HellfruchtGelbe JohannisbeereRote RibiselPrincipe Borghese

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