Garten und Balkon winterfest machen – in 8 Schritten!


Im Winter geht es ruhig im Garten zu. Zwar kannst du auch über den Winter noch ernten, aber große Teile deines Gartens gehen nun in eine Pause. Damit auch dein Garten und dein Balkon gut über den Winter kommen, solltest du jedoch vor dem ersten Frost von Oktober bis spätestens November noch ein paar Dinge erledigen.

Wanda, Mitbegründerin von meine ernte

1. Räume den Garten auf – und zwar tierfreundlich

Etwas Unordnung darf sein

Dein Garten wird von vielen heimischen Tieren, wie Igeln, Vögeln oder Insekten bewohnt. Damit sie ein gutes Winterquartier haben, solltest du deinem Garten nicht zu viele Materialien wegräumen. 

  • Lass verblühte Stängel stehen. Dort können Insekten überwintern und viele Samen sind gutes Vogelfutter. Zudem sind es optische Highlights bei Frost oder Schnee.
  • Bilde Totholz-, Stein- und Laubhaufen. Diese werden von vielen Tieren auch im Winter als Schutz aufgesucht. Wenn du noch mehr tun willst, kannst du auf Igelhaus und Insektenhotels zurückgreifen.
  • Nistkästen solltest du schon Ende September bzw. Anfang Oktober leeren und ausfegen, um Parasitenbefall einzudämmen. Direkt vor dem Winter können Insekten oder Haselmäuse hier schon ihr Winterquartier bezogen haben. In kalten Nächten werden sie auch von Vögeln aufgesucht. Über den Winter die Bewohner der Nistkästen bitte nicht stören.
In Totholzhaufen finden Igel Unterschlupf.
Nistkästen für Insekten und Vögel

2. Schaffe Laub beiseite

Laub runter vom Rasen

Gefallenes Laub solltest du unbedingt im Garten, nicht aber auf deinem Rasen lassen, da dieser sonst Schaden nimmt. Harke es beiseite, bilde einen Laubhaufen oder mulche deine Beete, d. h. decke sie etwa 5 cm dick damit zu. Dort wird das Laub zu Humus zersetzt, die Reste gräbst du im Frühjahr um. Bakterien, Einzeller, Pilze und andere Mikroorganismen, aber auch Würmer, Asseln und Springschwänze haben abgestorbene Pflanzenteile zum Fressen gern und zersetzten diese zu wieder verfügbaren Nährstoffen. Indem du deine frei gewordenen Gemüsebeete mit einer Mischung aus Laub, Rasenschnitt und Komposterde abdeckst, fütterst du nicht nur die Bodenlebewesen, sondern bereitest den Boden auch optimal auf das kommende Gartenjahr vor. Überschüssiges Laub kannst du kompostieren.

Laubkompost anlegen

Laub zersetzt sich langsamer als Küchenabfälle, dennoch kannst du große Mengen gut kompostieren. 
Ideal geeignet sind Behälter aus Drahtgeflecht, die für eine gute Belüftung sorgen. Damit das Laub nicht fest zusammenpappt und gar anfängt zu schimmeln, mische unter dein Laub kleine Zweige und dünne Schichten von Komposterde. Du kannst deinen Laubkompost auch mit Brennnesseljauche impfen. Bedecke deinen Laubkompost mit einer Schicht Erde und halte ihn bei trockener Witterung leicht feucht.

Tipp für einen blühenden Rasen
In deinen von Laub befreiten Rasen kannst du jetzt noch Zwiebeln von Frühblühern etwa 5 cm tief eingraben, die dann schon im Frühjahr austreiben.

Beete und Tiere freuen sich über Laub, nicht aber der Rasen

3. Mache die Beete winterfit

Deine Gemüsebeete sollten nicht nackt in den Winter gehen. 

  • Zerkleinere gesunde Pflanzenreste und lasse sie zusammen mit Laub auf den Beeten liegen. Tomatenpflanzen solltest du wegen der Kraut- und Braunfäule jedoch im Hausmüll entsorgen, auch überdauernde Sporen wie etwa bei Sklerotinia-Befall müssen weg, da sie sich sonst im nächsten Frühjahr wieder ausbreiten.
  • Säe Gründüngung aus, damit der Boden vor Erosion geschützt und die Nährstoffe in den Pflanzen gebunden bleiben. Wenn es schon spät im Herbst ist, empfehlen wir Winterroggen, da er auch bei tiefen Temperaturen noch wächst und keimt. Im Frühjahr gräbst du die Gründüngung um.
  • Wenn du einen sehr schweren Boden hast, dann grabe ihn vor dem Winter um. Durch die Frostgare, also wenn das Wasser in den Schollen gefriert, werden diese zersprengt und der Boden wird krümelig.
  • Frostempfindliche Pflanzen kannst du entweder ausgraben, eintopfen und geschützt kühl und hell nahe der Hauswand oder in einem Keller überwintern. Lässt du die Pflanzen im Boden, dann packe sie mit Reisig oder Laub ein. Bei stärkerem Frost solltest du sie zusätzlich mit Vlies schützen. Denke aber daran, in milden Phasen immer zu lüften, da sich ansonsten leicht Pilzkrankheiten ausbreiten können.

4. Schütze deine Obstbäume

Fruchtmumien und Wintermantel

Entferne insbesondere bei Steinobst alte und vertrocknete Früchte, die sogenannten Fruchtmumien, von den Bäumen. Sie sind ansonsten im Frühjahr eine Quelle für Pilzerkrankungen wie die Spitzendürre Monilia.

Um junge Bäume im Spätwinter nach kalten Nächten vor Frostrissen zu schützen, wenn sich nur die sonnenzugewandte Seite des Stammes erwärmt, kannst du die Stämme mit weißer pflanzenverträglicher Farbe bestreichen – oder packe sie mit Jutematten ein.

Entferne Fruchtmumien
Fruchtmumien Apfelbaum

5. Stelle das Wasser ab

Wenn Wasser zu Eis wird

  • Um Frostschäden zu vermeiden, solltest du außenliegende Wasserhähne nun abstellen und die Hähne halb geöffnet halten
  • Leere Regentonnen und Gießkannen aus und lagere sie so, dass es nicht hineinregnen kann
  • Auch den Gartenschlauch solltest du nun ausleeren und in Innenräumen einlagern
Lagere deine Gießkannen so, dass kein Wasser hinein laufen kann

6. Pflege deine Gartengeräte

Reinige deine Gartengeräte und pflege das Metall, indem du es mit einem pflanzlichen Öl einreibst. Lagere sie trocken ein, damit die Holzstiele nicht aufquellen.

Setze deine Geräte nicht unnötig der Witterung aus

7. Isolier dein Gewächshaus

Wenn Gewächshäuser zum Winterquartier werden

Wenn du ein Gewächshaus hast und dies für frostempfindliche Pflanzen als Überwinterungsort nutzt, kannst du es mit einer lichtdurchlässigen Luftpolsterfolie auskleiden, um es zu isolieren. Nutzt du das Gewächshaus  für die Aufbewahrung von Gerätschaften, Dünger etc., dann achte darauf, dass potentielle Futterquellen sicher vor Nagetieren aufbewahrt werden und sich in Töpfen und Eimern kein Wasser befindet, welches frieren und die Gefäße beschädigen könnte.

Alter Hase-Tipp

Eine einfache und kostengünstige Lösung für sehr kalte Winter: Stelle in Frostnächten Kerzen oder eine Wanne mit Wasser als Temperaturpuffer hinein. Beides verhindert, dass die Temperatur stark absinkt. 

8. Schütze deine Balkonpflanzen

Pflanzkübel in Jute packen

Auch auf dem Balkon  solltest du alte Pflanzenstängel nicht abschneiden. Frostempfindliche Pflanzen kannst du innen hell und frostfrei, aber kühl, überwintern. Bei frostharten Pflanzen musst du die Töpfe vor längeren Frösten schützen. Schlage sie in Jutematten oder Kartoffelsäcke ein. Dies ist besonders bei Kahlfrösten, also bei klarem Wetter mit sehr tiefen Temperaturen, wichtig. Die Pflanzen erfrieren ansonsten nicht etwa, sondern vertrocknen, weil sie aus der gefrorenen Erde keine Feuchtigkeit mehr ziehen können.

Schütze deine Balkonpflanzen, indem du die Töpfe in Jute einschlägst

Mit diesen einfachen Maßnahmen kann die für Garten und Balkon wichtige Winterpause kommen, ohne dass sie Schaden anrichtet. Wenn du noch weitere Tipps hast, freuen wir uns, von dir zu hören: info@meine-ernte.de

Wintergemüse pflegen – Tipps für deinen Garten ab November

Der Winter im Garten geht für uns von Anfang November bis Ende Februar. Im Winter verändern sich die Bedingungen für den Gemüseanbau. Kälte, Feuchtigkeit und wenige Sonnenstunden am Tag erfordern einen besonderen Schutz deiner Gemüsepflanzen. 

In unserem Gartenkalender zeigen wir dir, wie du deine Pflanzen vor Kälte schützen kannst, Pilzkrankheiten vorbeugst und wie du im Winter gießen solltest. Hast du Hochbeete, kannst du diese im Winter ebenfalls bepflanzen, um in der kalten Jahreszeit mit frischem Gemüse versorgt zu sein.

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