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Fruchtfolge im Gemüsegarten
Du möchtest auch langfristig gesundes und kräftiges Gemüse aus deinem Gemüsegarten ernten? Dann solltest du die Fruchtfolge in deinem Garten beachten.
Fruchtfolge oder Fruchtwechsel bedeutet, dass du an einer Stelle deines Beetes jedes Jahr unterschiedliche Pflanzen anbaust. Deine Tomaten, Kohlrabis oder Zwiebeln wechseln also jedes Jahr den Platz im Gemüsebeet.
Uraltes Gartenwissen: Die Vier-Felderwirtschaft
Schon im Mittelalter hat man festgestellt, dass mithilfe einer Bewirtschaftung auf drei Feldern im Wechsel, einer sogenannten Dreifelderwirtschaft, die Ernte gesteigert werden kann. Damals wurde von drei Feldern eines brach liegen gelassen und als Viehweide genutzt. Im folgenden Jahr wanderten die Früchte von Feld eins in Feld zwei, die vom zweiten ins dritte und die Brache ins erste Feld.
Nach dem Übergang zur Vierfelderwirtschaft war für ein Feld immer eine Gründüngung vorgesehen. So konnte sich ein Teil der Gesamtfläche immer erholen. Dieses Prinzip bildet noch heute die Grundlage zur Fruchtfolgeplanung.
Fruchtfolge für Anfänger
Es ist nicht schwer, eine gute Fruchtfolge für deinen eigenen Garten zu planen. Hierzu musst du dein Gemüse, das du anbauen möchtest, zweimal in Gruppen einteilen. Wichtige Fragen, die du dir stellen solltest, sind:
- Zu welcher Pflanzenfamilie gehört dein Gemüse?
- Wie viele Nährstoffe benötigt dein Gemüse?
Pflanzenfamilien deiner Gemüsesorten
Unter dem Gesichtspunkt der Fruchtfolge ist die Pflanzenfamilie wichtiger als der Nährstoffbedarf.
Es gibt eine überschaubare Anzahl an Familien, in die du dein Gemüse unterteilen kannst. So gehören Tomaten, Paprika, Auberginen und Kartoffeln zu den Nachtschattengewächsen, Radieschen, Rettich und Rukola zusammen mit jeglichem Kohl zu den Kreuzblütlern und Zwiebeln, Knoblauch und Porree zu den Liliengewächsen. Die Familien kannst du in unserem Aussaat- und Pflanzkalender nachsehen
Beispiel: Nachtschattengewächse
Nährstoffbedarf deiner Gemüsesorten
Prüfe, ob dein Gemüse zu den Starkzehrern, Mittelzehrern oder Schwachzehrern gehört.
Auch heute kannst du deine Beete noch in drei Zonen einteilen. Nachdem du dein Gemüse in Stark-, Mittel- und Schwachzehrer gruppiert hast, wechselst du von Jahr zu Jahr deren Standort. Auf die Starkzehrer folgen im nächsten Jahr die Mittelzehrer und im Jahr darauf die Schwachzehrer. Im dritten Jahr sind die Starkzehrer wieder an ihrem alten Platz.
Beispiel: Schwachzehrer
Die goldene Regel der Fruchtfolge
Niemals Pflanzen aus einer Pflanzenfamilie an gleicher Stelle anbauen!
Wenn du beherzigst, dass keine Pflanze auf eine Pflanze aus der gleichen Familie folgt, hast du die wichtigste Fruchtfolgeregel schon eingehalten. Es wird empfohlen, dass nach jeder Saison eine Pause von 2 bis 4 Jahren abgewartet wird, bis wieder eine Pflanzenfamilie auf die alte Stelle gesetzt wird.
In besonderen Fällen, etwa wenn du Krankheiten wie Kohlhernie im Boden hast, sollte eine Anbaupause von sogar 7 Jahren an dieser Stelle eingehalten werden.
Vorteile einer Fruchtfolge in deinem Garten
In einem Gemüsebeet, das mit einer bestimmten Fruchtfolge bepflanzt wird, ergeben sich viele Vorteile.
- Verschiedene Gemüsearten ziehen auch verschiedene Nährstoffe aus deinem Gartenboden. Der Boden wird nicht nur einseitig ausgelaugt und du beugst damit einer Bodenmüdigkeit vor.
- Krankheiten können sich nicht so einfach ausbreiten im Vergleich zu einem Gemüsebeet, in dem jedes Jahr die gleichen Pflanzen oder die Pflanzen einer Pflanzenfamilie wachsen.
- Schädlinge haben es bei einem Beet mit Fruchtfolge schwerer. Der Kartoffelkäfer ist hierfür ein gutes Beispiel. Dieser überwintert im Boden und hätte viel leichteres Spiel, wenn im nächsten Jahr die Kartoffeln (oder andere Nachtschattengewächse) wieder an gewohnter Stelle gepflanzt werden.
Natalies Tipp:
Abwechslung im Gemüsebeet tut deinem Boden und damit auch deinem Gemüse gut!
Natalie, meine ernte Gemüsegärtnerin und Selbstversorgerin
Natürliche Pflege für deinen Gartenboden: Gründüngung
Eine Gründüngung als Nebenkultur bietet viele Vorteile für deinen Boden! Sie reichert Nährstoffe und Spurenelemente in deinem Gartenboden an und bessert somit die Bodenqualität für die nächste Gartensaison auf.
Achte darauf, dass dir die Gründüngungspflanzen deine Fruchtfolgeplanung nicht durcheinanderbringen, weil sie z. B. zu den Leguminosen oder Kohlgewächsen gehören.
Wenn du jedoch Phacelia, Buchweizen oder Winterroggen wählst, die zu Familien gehören, die im Gemüsegarten kaum oder keine Bedeutung haben, bist du dort auf der sicheren Seite.
Fruchtfolge in deinem Kleingarten
Sollte dir die Fruchtfolgeplanung zu kompliziert sein oder nicht gelingen, dann lasse dich nicht entmutigen. In einem kleinteiligen und vielseitigen privaten Gemüsegarten sind Fruchtfolgeprobleme in aller Regel viel geringer als in großflächigem Monokulturanbau!
Halte in jedem Fall deine Beetbelegung in einem Beetplan fest! Ansonsten wirst du schnell vergessen haben, was wo wann gewachsen ist.
Du möchtest ein neues Gemüsebeet planen: Wir zeigen dir in 4 Schritten den Weg zu deinem idealen Gemüsebeet.
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