Schlechte Ernte: Die 7 häufigsten Gründe und worauf du als Selbstversorger achten solltest

Knackiger Salat, leuchtend-orange Karotten oder geschmackvolle Tomaten – das ist der Traum eines jeden Hobbygärtners und Selbstversorgers. Doch nicht immer gelingt die Ernte. Und je mehr Zeit, Arbeit und Geduld in den eigenen Garten investiert wurden, desto deprimierender ist es, wenn Obst und Gemüse nicht so gedeihen wollen, wie man sich das vorgestellt hätte. Die schlechte Nachricht: Es gibt vielfältige Gründe, warum die Ernte zu wünschen übriglässt. Die gute Nachricht: Es gibt auch eine Vielzahl an Tipps und probaten Mitteln, damit sich das wieder ändert. Wir stellen dir die acht häufigsten Gründe für eine schlechte Ernte vor und zeigen dir, worauf du achten solltest.

Reiche Ernte ist der Grundstein für die Selbstversorgung, Foto: Ella Olsson/pexels.com

1. Zu früh loslegen

Zugegeben: Locken uns die ersten warmen Sonnenstrahlen zu Jahresbeginn vermehrt nach draußen, so können wir es kaum erwarten, wieder mit dem Gärtnern loszulegen. Viele ziehen schon kurze nach Weihnachten erste Pflänzchen drinnen auf der Fensterbank. Doch diese Vorgehensweise hat ihre Tücken, denn vielen Obst- und Gemüsesorten, die so heranwachsen, fehlt genügend Licht. Die Folge: Das Gemüse wird dünn und lang, anstatt kräftig. Besser ist es daher, zumindest bis März zu warten. Wer die nötige Geduld nicht aufbringen kann, sollte zumindest auf Pflanzleuchten setzen. Mit manchen Gemüsesorten solltest du sogar noch länger warten – nämlich bis sich der Nachtfrost verzogen hat, was meistens im Mai der Fall ist. Dazu zählen etwa Gurken oder Tomaten. 

2. Falsch anpflanzen

Nicht nur der richtige Zeitpunkt spielt eine Rolle, sondern auch die Anbaufläche, oder besser gesagt, wie diese genutzt wird. Denn viele Hobbygärtner machen den Fehler, die Pflanzen sehr eng zu setzen, um möglichst viele davon unterzubekommen. Doch vielen Pflänzchen gefällt das gar nicht, denn so können sie nicht ordentlich gedeihen, schießen entweder aus Platznot in die Höhe oder entwickeln sich schlecht. Viele davon sind auch anfälliger für Krankheiten. Informiere dich daher vorab genau über Pflanzabstände. Hast du es dennoch einmal übertrieben, so reiße schwache Pflanzen heraus und halte dir folgende Devise vor Augen: Weniger ist mehr. Doch keine Sorge: Auch wenn du im eigenen Garten nur eine begrenzte Fläche für deine kulinarischen Schätze zur Verfügung hast, so kannst du trotzdem eine reiche Ernte erzielen – zum Beispiel mit verschiedenen Kulturen: Entscheide dich für eine Hauptkultur, die aus Pflanzen besteht, die mehr Zeit zum Wachsen brauchen, sowie einer Vor- und Nachkultur, die rascher reif ist. Für erstere sind Kartoffeln, Karotten, Tomaten oder Gurken prädestiniert. Als Vorkultur eignen sich Radieschen, Spinat oder Kresse, im Nachgang pflanzt du am besten Feldsalat, Lauch oder Chinakohl. Vergiss auch nicht auf Kletterhilfen! Tomaten, Gurken, Bohnen oder Melonen freuen sich über diese Vorrichtungen. 

3. Falschen Standort wählen

Die Sonne ist nicht nur für uns Menschen essentiell, sondern auch für die meisten Obst- und Gemüsesorten. Nur wenige Pflanzen kommen auch mit Halbschatten zurecht – dazu zählen etwa Spinat und Salat. Die Mehrheit aber verlangt mindestens sechs Stunden Sonne pro Tag – und das ist vielen Anfängern nicht bewusst. Achte beim Anpflanzen daher auf den richtigen Standort und lege deinen Gemüsegarten nur dort an, wo es auch Sinn macht. Eine mobile Alternative hierzu sind Töpfe oder kleine Hochbeete, die du auch auf der Terrasse oder auf dem Balkon platzieren kannst. Übrigens: Auch Pflanzen, die sich in unmittelbarer Nähe befinden, beeinflussen sich gegenseitig. Achte also auch auf die jeweiligen Nachbarn und deren Besonderheiten und Bedürfnisse. 

4. Zu wenig Nährstoffe im Boden

Auch der Boden muss passen. Und hierbei spielen vor allem Nährstoffe eine essentielle Rolle. Denn ohne die geht gar nichts. So mancher Selbstversorger schenkt dem Boden allerdings zu wenig Aufmerksamkeit. Auf der sicheren Seite bist du, wenn du den Boden, auf dem dein Obst und Gemüse gedeihen soll, mit Kompost düngst – und zwar zu jeder Jahreszeit. Viele Pflanzen haben in Bezug auf den Boden noch weitere Vorlieben, die du kennen solltest. Lasse dich hierzu am besten von einem Gärtner beraten. 

Foto: Karolina Grabowska/pexels.com

5. Falsch gießen

Wasser ist Leben – das gilt auch für Pflanzen. Doch viele machen den Fehler, ihre Pflänzchen zu ertränken oder ihnen einen staubtrockenen Boden zuzumuten. Als Faustregel gilt: Lieber seltener und dafür durchdringender gießen, als die Pflanzen häufiger, jedoch mit wenig Wasser zu versorgen. Konzentriere dich dabei auf die Wurzelballen und die ersten Stunden des Tages. So hältst du Pilzerkrankungen sowie unliebsame Gäste wie Schnecken besser in Zaum. Drohen deine Pflanzen auszutrocknen, so schütze sie am besten mit einer Schicht aus Mulch. 

6. Unliebsame Gäste ignorieren

Apropos unliebsame Gäste: Einmal pro Woche solltest du deine Pflänzchen auf Schädlinge kontrollieren. Je nachdem, wer sich an deiner Botanik vergreift, genügt es mitunter schon, den Tierchen mit dem Gartenschlauch zu Leibe zu rücken oder mit Hausmitteln ans Werk zu gehen. Ein Tee aus Rosmarin, Thymian und Lavendel, mit dem du die Pflanzen übergießt, schmeckt den Schnecken gar nicht. Oder du setzt auf Giftpflanzen wie Maiglöckchen, Eisenhut, Fingerhut oder Wolfsmilch-Arten, die wie eine natürliche Schnecken-Barriere funktionieren. Andere schwören wiederum auf eine Schicht aus Sägemehl und Kalk, die rund um die Beete gestreut wird. Entfernen solltest du auch unliebsames Kraut, das deinen Gemüse- und Obstsorten wichtige Nährstoffe und Licht wegnehmen könnte. Jäte Unkraut immer bevor es blüht oder Samen ausbildet. 

7. Pflanzen nicht stärken

Das Thema Vorbeugung berücksichtigen viele im Garten leider nicht – dabei ist es extrem wichtig. Denn ist die Ernte erst einmal verdorben oder wachsen Pflanzen plötzlich nicht mehr, so ist es meist zu spät. Dann hilft nur noch ausgraben und auf die nächste Saison warten. Eine Möglichkeit sind Pflanzenstärkungsmittel. Sie wirken im Gegensatz zu Pflanzenschutzmitteln präventiv. Das heißt: Sie kräftigen und schützen Pflanzen, bevor es zu einem Krankheits- oder Schädlingsbefall kommt. Die Pflanzen sind gesünder, wachsen besser und bringen im Idealfall höhere Erträge ein. Und keine Sorge: Sie wirken nicht schädigend auf das Grundwasser sowie die Gesundheit von Menschen und Tieren – das ist gesetzlich geregelt. Das Geheimnis liegt in ihren Wirkstoffen, die die Abwehrkräfte von Garten- und Zimmerpflanzen stärken. Vor allem Pflanzenstärkungsmittel, die auf Mikroorganismen basieren, zählen zu den großen Neuerungen unserer Zeit. Wie der Name bereits vermuten lässt, enthalten diese Mittel lebende Organismen, wie zum Beispiel symbiotisch lebende oder nützliche Bakterien und Pilze. Diese stellen sich gegen ihre schädlichen Konkurrenten. In der Folge kommt es zu einem Verdrängungsvorgang. Einige Mittel verbessern außerdem die Nährstoffaufnahme und regen das Wurzelwachstum an. Langfristiges Ziel ist neben dem Schutz der Pflanzen eine allgemein reichere Ernte. Verwende Pflanzenstärkungsmittel zirka alle acht bis 14 Tage. Fertige Mischungen lassen sich direkt mit einem Drucksprüher aufbringen.

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