Der Boden ist das A und O in einem Garten, denn nicht auf jedem Boden wächst alles gleich gut, jedenfalls nicht ohne Zutun. Manche Böden sind sehr kalkhaltig, also basisch, andere sauer, manche halten Nähstoffe besser, andere schlechter. Aber keine Sorge, wenn du erkennst, was du für einen Boden bei dir im Garten hast, dann kannst du ihn zur perfekten Ausgangsbasis für dein Gemüse umwandeln. Und selbst eher nährstoffarmer märkischer Sandboden kann reiche Ernte bringen. Für Gartenanfänger gibt es ganz einfache Möglichkeiten, sich über PH-Wert und Co. des  Bodens ein Bild zu machen.

Worauf kommt es beim Boden an?

Viel hilft nicht viel – Überdüngung vermeiden

Wenn du dir einen Erdklumpen aus deinem Garten in die Hand nimmst, wirst du spüren können, welchem Bodentyp er zuzuordnen ist. Was du aber nicht ertasten kannst, sind die für den Gemüseanbau notwendigen Mineralien und Spurenelemente oder den Säuregehalt deines Bodens. Dabei ist es wichtig, diese grob zu kennen, um z. B. einer Überdüngung vorzubeugen.

Möglichkeit 1: Den pH-Wert messen

Einen wichtigen Einfluss auf das Pflanzenwachstum hat der pH-Wert. Optimal liegt er für Gemüse bei leichten Böden im schwach sauren (5,0-6,5), bei schweren Böden im neutralen (6,5-7,5) Bereich. Dass Böden mit der Zeit versauern, ist übrigens ein natürlicher Prozess, dem mit einer Kalkzugabe entgegengewirkt werden kann. Im Handel sind einfache PH-Tests erhältlich, mit denen du den Wert selbst bestimmen kannst.

Leicht sauer macht lecker

Wer seinen Boden so richtig kennen lernen will, der hat die Möglichkeit den Boden professionell im Labor analysieren zu lassen. Untersucht werden bei diesen Tests neben Bodenart und pH-Wert, auch der Humusgehalt sowie die Mengen an Phosphor, Kalium, Magnesium, Bor, Kupfer, Eisen und Zink.

Möglichkeit 2: Von Zeigerpflanzen helfen lassen

Viele Fachleute empfehlen vor der Bepflanzung eine Bodenanalyse im Labor. Es gibt allerdings einen guten Trick, wenn du darauf verzichten willst oder dir die bislang beschriebenen Bodeneigenschaften in der Deutung zu kompliziert erscheinen. So kannst du auf „gut Glück“ mit dem Gärtnern loslegen und dann die Beikräuter, die sich dort als Pflanzengemeinschaften ansiedeln, als Informanten verwenden.

Beikräuter sind gesprächige Gesellen

Diese Beikräuter nennt man in diesem Fall auch Zeigerpflanzen, weil sie dir anzeigen, welche Nährstoffe sich im Boden befinden oder ob dein Boden zu Staunässe neigt oder nicht.

Zeigerpflanzen sagen, was der Boden braucht

Die häufigsten Zeigerpflanzen im Überblick

Unterschiedliche Pflanzen haben unterschiedliche Ansprüche an ihren Standort, ihren Nährstoffbedarf und den Boden. Treten die beispielhaft genannten Pflanzen in Gesellschaft auf, kannst du ganz einfach Rückschlüsse auf die Eigenschaften deines Bodens ziehen und auf aufwändige Laboranalysen verzichten. 

1. Hoher Nährstoffgehalt

Wenn Gänsefuß, Knopfkraut oder die Vogelmiere verstärkt an einer Stelle auftreten, lässt sich hinsichtlich des Bodens auf einen hohen Nährstoffgehalt schließen. Da vor allem starkzehrende Fruchtgemüse auf einen hohen Nährstoffreichtum angewiesen sind, kannst du hier mit Dünger sparsamer umgehen.

Gänsefuß
Knopfkraut
Vogelmiere

2. Niedriger Nährstoffgehalt

Bauernsenf, Acker-Klee oder die Acker-Hundskamille sind genügsame Pflanzen und sind auf nährstoffarmen Böden zu finden. Wenn du diese in Gruppen auf deinen Beeten entdeckst, dann solltest du, abhängig von deinem Gemüse, Kompost oder anderen Dünger einarbeiten. Um mehr Nährstoffe in den Boden zu bekommen kannst du auch vor dem ersten Anbau eine Gründung (Buchweizen oder Phacelia) ausbringen. Vulkanisches Urgesteinsmehl reichert deinen Boden mit Mineralien und Spurenelementen an. Es verbessert die Bodenstruktur, fördert die langfristige Nährstoffversorgung und stärkt die Pflanzen. Besonders vorteilhaft ist, dass es die natürliche Bodenfruchtbarkeit ohne schädliche Umweltauswirkungen unterstützt.

Kamille
Ackerklee