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Birnenbäume pflanzen und pflegen, die wichtigsten Tipps
Birnen sind der Spätsommertraum schlechthin unter den heimischen Obstbäumen. Birnen im Garten – das bedeutet genießen mit allen Sinnen. Süß, saftig, golden und üppig hängen sie ab Sommer von den Zweigen und fest und grün lassen sich im späten Herbst die Winterbirnen ernten und bis Ende Januar lagern. Eingekocht sind sie das ganze Jahr über für dich da. Die Schale ist je nach Sorte glatt und prall oder fest und rau. Ergänze deinen Naschgarten um leckere Birnen! Kleinwüchsige Bäume ermöglichen den Anbau ganz leicht in Gärten jeder Größe.
Standort & Boden
Ist mein Garten für Birnen überhaupt geeignet?
Birnen kannst du grundsätzlich in jedem Boden anbauen. Ideal ist es, wenn die Böden kalkarm und nicht zu feucht sind. Vor der Pflanzung einige Schaufeln Kompost unterzuheben ist eine gute Idee, denn Birnbäume brauchen viele Nährstoffe. Weil Obstbäume tief wurzeln, sollte der Boden nicht zu sehr verdichtet sein. Es kann nicht schaden, einige Schaufeln tiefer umzugraben als nötig, um den Boden gut zu lockern.
Wo steht mein Birnbaum richtig?
Damit die Früchte ein reiches, süßes Aroma entfalten können, wünschen sich Birnbäume volle Sonne, eine windgeschützte Lage und nach Möglichkeit gern eine kleine Anhöhe. Notfalls kommen die Bäume aber auch mit Halbschatten in der Ebene zurecht. Nur Staunässe sollte an deinem Birnenplatz nicht entstehen können, weil sonst die Wurzeln faulen können.
Wann soll ich meinen Birnbaum pflanzen?
Birnen reifen relativ spät im Jahr aus und werden meist im Spätsommer bis zum Herbst geerntet. Je nach Sortenauswahl kannst du planen, von September bis Dezember Birnen frisch ernten zu können. Frisch gepflanzte Bäume tragen ihre ersten Früchte mit etwas Glück bereits im ersten Jahr nach der Pflanzung. Voraussetzung hierfür ist, dass der Baum im Herbst gesetzt wird, damit er über den Winter gut anwurzeln kann. Aber auch im Frühjahr kannst du Birnbäume setzen. Achte darauf, dass du in beiden Fällen den Baum einige Woche lang gründlich und täglich wässerst.
Drei Pflanztipps für Birnbäume
Die Jungbäume kommen in der Regel als Containerware zu dir oder mit einem gut verpackten Wurzelballen. Packe den Ballen in beiden Fällen vorsichtig aus.
- Den Wurzelballen einweichen
Wässere nun den Ballen gründlich. Du kannst ihn in einem Eimer Wasser bis zur Pflanzung an die Seite stellen. - Pflanzloch ausheben und den Baum richtig einsetzen
Hebe jetzt ein Pflanzloch aus, das doppelt so groß wie der Wurzelballen deines Baums ist. Sollte dein Boden sehr schwer sein, grabe gern noch ein wenig tiefer. So ist der Boden für das Anwachsen der Wurzeln gelockert. Birnen sollten nie zu tief in den Boden gesetzt werden. Die obersten Wurzeln des Wurzelballens müssen auf Bodenniveau liegen. Die Veredelungsstelle darf nicht mit Erde bedeckt werden. - Wühlmauskorb gegen gefräßige Nager
Solltest du Wühlmäuse im Garten haben, dann setze bei der Pflanzung direkt ein Wühlmausgitter ein und schütze deine Wurzeln vor Fraßschäden.
Birnensorten im Check – Welche Birne passt zu mir?
Gute zweieinhalb Kilo Birnen verschmausen die Deutschen im Jahr. Verglichen mit 21,9 Kilogramm Äpfeln ist das gar nicht viel und lässt sich prima und einfach mit eigenen Birnbäumen abdecken.
Im Folgenden stellen wir dir die drei beliebtesten Birnenarten an, die sich im Garten leicht pflanzen und pflegen lassen.
Conference
Kühle Schönheit mit rauher Schale
Die Conferencebirnen sind länglich und schmal, mit fester grüner rauer Schale, die relativ dick ist. Das stört manch einen beim Essen, macht aber, dass die Birne länger lagerfähig ist. Sie können bis in den Januar hinein kühl aufbewahrt gelagert werden. Dazu ist auch das weiße, körnige Fruchtfleisch fest und knackig. Die Conference haben ein säuerliches Aroma, in wärmeren Lagen entwickeln sie warme muskatartige Untertöne. Diese Birnenart verträgt kühle Lagen am ehesten von allen Birnensorten und gedeiht auch im Halbschatten passabel. Sie ist resistent gegen fast alle Obstbaumkrankheiten. Die Früchte reifen von September bis Oktober aus. Klebefallen um den Stamm herum ab Herbst verhindern den Befall von Frostspanner und Apfelwickler.
Alexander Lucas
Pflegeleichte Jedermannsbirne mit top Lagerfähigkeit
Diese Birnen eignen sich besonders für kleine Gärten, weil die Krone nicht so ausladend wird. Halbstämme sind natürlich ohnehin passend für jeden Gartentyp. Alexander Lucas Birnen schmecken saftig-süß und mild-aromatisch, bei mittelfestem Fruchtfleisch. Sie wünschen sich windgeschützte Lagen in voller Sonne. Alexander Lucas profitiert besonders von weiteren Birnbäumen in der Umgebung und wird auch querbefruchtet von Conference und Williams Christ. Die Sorte liefert einen hohen und stetigen Ertrag und kann ab Spätherbst geerntet werden. Die Früchte sind hervorragend lagerfähig und gewinnen bei Lagerung noch zusätzlich an Aroma. Bis November, Dezember und bis in den Januar hinein kann die Alexander Lucas geerntet oder gelagert werden. Damit ist sie wundervolle Ergänzung zu anderen, früher genussreifen Birnensorten.
Williams Christ
Bühne frei für die kleine Birnenkönigin
Diese wundervoll süß-saftige Sorte zergeht wie Butter auf der Zunge. Die Früchte wachsen eher klein und bauchig heran und entwickeln eine leuchtend gelbe Schale mit roten Wangen auf der Sonnenseite. Die Ernte der leckeren Williams Christ kannst du ab Mitte August beginnen. Ende September sind die letzten Früchte reif.
Williams Christ Birnen können frisch gegessen, zu Likör oder Brand verarbeitet werden und hervorragend eingekocht werden. Lange lagerfähig sind sie nicht. Bis Anfang Oktober lassen sich die weichen Früchte frisch aufbewahren. Die Bäume sind pflegeleicht, allerdings empfindlich gegen den gefürchteten Feuerbrand. Diese Pilzerkrankung betrifft aber seltener kleine Mischkulturen im Hausgarten. Zur Prävention ist es gut, andere Birnensorten dazu zu pflanzen und genug Abstand zischen den Bäumen zu halten.
Pflege & Düngung
Das musst du bei Schnitt und Düngung von Birnenbäumen berücksichtigen
Birnbäume haben ganz ähnliche Ansprüche an die Pflege wie andere Obstbäume auch. Stütze in den ersten Jahren den jungen Baum mit Baumpfählen an den Seiten, die du mit einem Hanfseil kurz unterhalb der Krone befestigst. Lass den Boden um den Stamm herum in den ersten Wochen nie austrocknen und halte den Platz in einem Radius von einem halben Meter unkrautfrei. Dabei kann eine Mulchschicht aus Rasenschnitt helfen, welche das Unkrautwachstum unterdrückt. Zudem liefert der Mulch deinem Baum eine Extraportion Nährstoffe. Im Frühjahr darfst du mit Kompost oder Hornspänen düngen.
Nach einem Jahr kannst du einen vorsichtigen Schnitt vornehmen. Entferne dabei alle dünnen Seitentriebe. Besonders jene, die zur Mitte hin wachsen, oder die sich überkreuzen. Es genügt, wenn du fünf Haupttriebe erhältst.
Ernte & Aufbewahrung
Wandas Tipp: Reiche Ernte nicht nur im Havelland
Nicht nur Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland und seine Nachbarkinder lieben butterweiche Birnen. Auch wir wollen uns die Taschen voller Birnen packen! Das tolle ist – Birnen aus dem eigenen Garten kannst du genau dann ernten, wenn sie am saftigsten und am aromatischsten schmecken. Direkt vom Baum sind die Früchte weitaus geschmackvoller, als die oft aus Übersee stammenden Kollegen, die vorzeitig für den Versand geerntet wurden.
Wanda, meine ernte Gründerin und Naschkatze
Sommersaftiger, herbstweicher Wintervorrat – Birnen haben mit Geschick fast ein halbes Jahr lang Saison
Abhängig von der Sorte, kannst du deine Birnen für den Winter einlagern. Für die Lagerung sollten deine Birnen keinerlei Schad- oder Druckstellen aufweisen. Drehe die Birnen daher einzeln und vorsichtig mit Stiel vom Ast. Mit etwas Abstand zueinander kannst du deine Birnen in flachen Holzkisten oder auf Regalböden in kühler, dunkler Umgebung aufbewahren. Du musst sie nur ab und an kontrollieren und faule Exemplare ggf. entfernen.
Wenn du deine Birnen zeitnah zu Most, Kompott oder Mus verarbeiten willst, kannst du auch Fallobst und Birnen mit “Problemzonen” verarbeiten. Schneide dafür einfach alle Druck- und Schadstellen heraus, damit Kuchen und Kompott besonders lecker werden.
Auch gelagerte Birnen reifen nach. Überreife Birnen erkennst du daran, dass sie sehr weich oder am Stielansatz schrumpelig sind.
Nährstoffe, Verarbeitung & Rezepte
Sind Birnen gesünder als Äpfel?
Birnen sind, wenn man so will, die besseren Äpfel, denn sie enthalten zwar etwas mehr Zucker, sind ihren runden Verwandten aber an Kalium-, Kalzium-, und Phosphorgehalt überlegen. Birnen sättigen und erfrischen auf äußerst delikate Art. Die hohe Dichte an Mineralstoffen ersetzt obendrein, was du bei der schweißtreibenden Gartenarbeit verloren hast.
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