Rotkohl

Rotkohl gehört wie Weißkohl und Wirsing zum Kopfkohl. Kopfkohl kann aufgrund seiner Erntezeit unterteilt werden in Frühlings- und Sommersorten – die runde oder spitze, relativ kleine Köpfe bilden und nach der Ernte verbraucht werden sollten – sowie in Herbst- und Wintersorten. Die Herbst- und Wintersorten bilden festere Köpfe, vertragen auch Kälte gut und können daher länger auf dem Beet bleiben.

Standort & Boden

Rotkohl braucht viele Nährstoffe

Rotkohl bevorzugt als Starkzehrer einen humusreichen und gleichmäßig feuchten Boden. Am besten ist der leicht kalkhaltig und reich an Nährstoffen. Um die Zusammensetzung deines Bodens herauszufinden, kannst du jederzeit eine Bodenanalyse machen. Stelle in den Bodenvorbereitung sicher, dass du ausreichend Kompost oder anderen Dünger in den Boden einbringst.  Ideal sind sonnige bis halbschattige Standorte. 

Kohl zählt zu den Starkzehrern im Gemüsebeet

Aussaat & Pflanzung

Achte auf ausrechend Abstand

Von August bis November kannst du deinen Rotkohl genießen

Während du Frühkohl schon im März für eine Ernte im Mai oder Juni pflanzen kannst, wäre der Zeitpunkt für Herbst- und Wintersorten ab April bzw. Mai. Du kannst Kohl entweder vorziehen oder ab April direkt in das Freiland säen. Bedenke jedoch, dass Kohl zum Schießen neigt, wenn die Anzuchttemperaturen zu niedrig sind. Daher empfiehlt es sich, Jungpflanzen zu besorgen. Kohl solltest du tief pflanzen, der Vegetationspunkt muss jedoch über der Erde liegen.

  • Saattiefe: 1 cm 
  • Pflanzabstand: 50×50 cm
  • Gute Nachbarn: Salatpflanzen, Kräutern, Sellerie, Lauch, Kartoffeln, Tomaten 
  • Schlechte Nachbarn: andere Kohlsorten
  • Vorziehen: Februar
  • Auspflanzen ins Beet: April
  • Direktsaat ab: April
  • Keimdauer: 5-8 Tage
  • Kulturreife/Erntereif:  August bis November

Natalies Tipp: Achte auf Abstand

Ganz wichtig ist es, dass du ausreichenden Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen einhältst. So werden die Köpfe schön groß und du beugst Schädlingen wie dem Kohlweißling vor.   

Natalie, Hobbygärtnerin und Gourmetköchin

Pflege & Düngung

Rotkohl mag es kühl

Sollte mal wieder ein Sommer kühl und verregnet sein, dann kannst du dich damit trösten, dass dies zumindest deinem Kohl gefällt. Besonders im Juli und August hat Kohl nämlich einen hohen Wasserbedarf, so dass du regelmäßig gießen solltest. Um die Standfestigkeit der Pflanzen zu verbessern, kannst du die Stiele anhäufeln. Welke Außenblätter kann man entfernen.

Ernte

Ernte am besten samt Wurzel

Junge Blätter lassen sich bereits ab dem Frühsommer ernten, etwa für einen Salat. Du kannst aber auch warten, bis die Köpfe ausreifen und eine feste Kugel bilden. Schneide den Kohl mit einem scharfen Messer knapp unter dem Kopf ab und entferne die äußeren Blätter.

Damit sich keine Krankheiten ausbreiten, solltest du nach der Ernte die Wurzeln ausgraben. Alternativ kannst du die Köpfe einfach samt Wurzel aus der Erde ziehen, um ihn besser lagern zu können.

Noch mehr Tipps, worauf du bei der Ernte achten solltest. 

Aufbewahrung

Nicht neben Äpfeln lagern

Schneide die Kohlköpfe ab, entferne eventuell kranke Blätter, und lagere die Köpfe an einem kühlen Platz in Netzen oder auf Regalen. Du kannst Kopfkohl auch mit Wurzel kopfüber aufhängen. Du solltest ihn jedoch nie gemeinsam mit Äpfeln lagern, da der Kohl sonst welk wird.

Wie frisch dein Rotkohl noch ist, erkennst du an der Festigkeit (je fester, desto frischer) und an den Schnittstellen. Je frischer der Kohl, desto saftiger die Schnittstellen. 

Krankheiten und Schädlinge

Besorge dir ein Kulturschutznetz

Wie bei allen Kohlsorten, kann bei nicht eingehaltener Fruchtfolge Kohlhernie auftreten.

Zudem wird Kohl gerne von Insekten aufgesucht, die Eier ablegen. Dies können Kohlweißlinge, Kohleulen oder Kohlschaben sein, deren Larven Schaden anrichten. Wir empfehlen die regelmäßige Kontrolle deines Kohls und vorbeugend Schutznetze, die auch vor Vögeln, Blattläusen oder Kohlfliegen schützen.

Der hübsche Kohlweißling kann deinen Pflanzen gefährlich werden

Nährstoffe, Verarbeitung, Rezepte

Mit einem Spritzer Zitrone bleibt die Farbe erhalten

Möchtest du Rotkohl zubereiten, entferne zuerst die nicht mehr ganz frischen Blätter, viertel ihn mit einem scharfen Messer und entferne den nicht schmackhaften Strunk. Nun kannst du ihn einfach in Streifen schneiden oder in deiner Küchenmaschine zerkleinern. 

Gare ihn so knapp wie möglich, um die schöne rote Farbe zu erhalten. Gibst du etwas Zitronensaft oder ein paar Apfelstücken dazu, verstärkst du das kräftige Rot sogar noch. 

  • Schützt die Zellen, da Rotkohl über eine große Menge an Radikalfängern verfügt
  • Hilft dem Herzen durch viel Vitamin K
  • Verfügt über viele Vitalstoffe, wie Selen, Magnesium, Kalium, Phosphor, Zink und Eisen
  • Regt die Verdauung an 
  • Entschärft Zellschäden und kann so Krebs vorbeugen
  • Kann durch den Stoff Anthocyan die Stimmung heben
  • Enthält viele Ballaststoffe, aber kaum Fett oder Kalorien

Apfel-Rotkohl – Inas Lieblingsrezept

  • 1 Kopf Rotkohl
  • 1 Liter Apfelsaft 
  • 250 ml Rotwein
  • 250 ml Wasser
  • 3 große Äpfel 
  • 1 Gemüsezwiebel
  • 2 TL Salz
  • 10 Nelken, 10 Wacholderbeeren, 1 Stange Zimt und 1 Sternanis 
  • 5 EL Apfelessig
  • 2 EL Honig

Rotkohl in feine Streifen schneiden und abwaschen. Apfel schälen und in kleine Stücke schneiden. Zwiebel in kleine Stücke schneiden. Rotkohl, Apfel und Zwiebel in einen großen Topf geben und mit dem Apfelsaft und Rotwein aufkochen lassen. Alle Gewürze, den Apfelessig und Honig hinzugeben und nach Bedarf weiteres Wasser hinzufügen. Für 40-50 Minuten köcheln lassen. Den Rotkohl heiß in Gläser füllen, mit dem Kochsud abdecken und verschließen. Die Gläser in einen Einkochautomaten oder einen großen Topf mit Wasser stellen und für weitere 20 Minuten einkochen. Der Rotkohl ist so mindestens ein Jahr haltbar!

Rotkohl Rezepte – nicht nur zur Weihnachtsgans

Schnelle Rotkohl Suppe

  • 1/2 Rotkohl 
  • 1 große Zwiebel
  • 500 ml Gemüsebrühe oder Geflügelfond
  • 250 g Crème frâiche 
  • Salz und Pfeffer zum Würzen 

Schneide die Zwiebel und den halben Rotkohl in feine Streifen und brate sie in einem großen Topf heiß an, sodass der Rotkohl schon etwas weich wird. Gebe die Gemüsebrühe hinzu und lasse es 20-30 Minuten köcheln. Du kannst ein wenig Salz hinzu geben, viel braucht die Suppe aber nicht! Nach dem Kochen pürierst du die Suppe fein und verrührst sie mit der Crème frâiche – wer mag kann sie noch durch ein Sieb geben, dann wird sie noch feiner. Mit frischen Kräutern aus dem Garten dekorieren und Guten Appetit! 

Rotkohl Salat

  • ¼ Rotkohl
  • Essig, Öl
  • ½ Feta-Käse
  • 2 Handvoll Walnüsse
  • 1 Frühlingszwiebel

Rotkohl waschen und klein raspeln. Mit Essig, Öl und 1 TL Salz vermengen und für mindestens 30 Minuten ziehen lassen. Frühlingzwiebel und Feta klein schneiden, Walnüsse klein hacken und alles vermengen. Wer rohen Kohl noch nicht gewohnt ist, sollte den Salat erstmal als Beilagensalat genießen und sich dann langsam steigern. 

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