Pastinake

Heimisches Gemüse, das wieder die Gemüseregale erobert

Die Pastinake ist ein sehr traditionsreiches Wurzelgemüse und wurde bereits im 18. Jahrhundert von den Römern kultiviert. Hierzulande ist die Wurzel lange in Vergessenheit geraten, die man inzwischen (ganz zurecht!) fast wieder in jedem Gemüseregal findet. Während sie beispielsweise in England auch in Form von Püree immer auf dem Speiseplan zu finden gewesen ist, ist sie bei uns lange Zeit durch eine enge Verwandte – die Möhre, sowie die Kartoffel verdrängt worden und feiert erst seit wenigen Jahren ihr Comeback.

Standort & Boden

Pastinaken mögen einen luftigen Boden

Pastinaken benötigen einen sonnigen bis halbschattigen Standort in deinem Gemüsebeet. Besonders gut gedeihen Pastinaken auf einem tiefgründigen und humusreichen Sandboden. Ist der Boden zu schwer und zu dicht, werden die Rüben nur sehr kurz und mehrbeinig. Lockere den Boden daher in der Beetvorbereitung tiefgründig auf und werte ihn mit etwas Kompost auf. 

Achte hier auf die Fruchtfolge. Eine ideale Vorkultur für die Pastinake ist eine Gründüngung, die den Boden tiefgründig auflockert, wie z.B. Lupinen, aber auch Starkzehrer wie Kohl oder Tomaten sind denkbar. 

Aussaat & Pflanzung

Pastinaken lassen auf sich warten

Da die Pastinake eine sehr lange Entwicklungszeit hat, kann sie schon ab Anfang Februar ausgesät werden. In kühleren Lagen solltest du für eine bessere Entwicklung bis März oder April warten.

Da die Pastinake recht langsam keimt und das erste Grün häufig erst nach drei Wochen zu sehen ist, besteht oft die Gefahr, dass sie weggehackt wird. Als Reihenmarkierung kannst du daher die schnell wachsenden Radieschen  zusammen mit der Pastinake säen und vernaschen, wenn die Pastinaken den Platz benötigen.

Nach dem Auflaufen sollte die Pastinake auf etwa 5-10 cm vereinzelt werden, damit die einzelnen Pflanzen genügend Platz zur Entwicklung haben. So ist die Laubentwicklung deutlich stärker als bei Möhren.
 

Pastinaken vorziehen

Pastinaken werden ähnlich Möhren traditioneller Weise nicht vorgezogen, da durch das Pikieren die Wurzeln verletzt werden können und du so keine schönen langen Pastinaken bekommst. 

Solltest du Pastinaken dennoch vorziehen wollen, um die lange Keimdauer besser kontrollieren zu können, wähle Aussaatbehältnisse, die für Tiefwurzler geeignet sind und säe eher einzeln statt flächig in Schalen. So kannst du die jungen Triebe mitsamt dem Erdballen direkt vorsichtig umsetzen.

Setze die Jungpflanzen nach den Eisheiligen ins Beet.

Steffis Tipp: Lass zwei Pflanzen stehen und erhalte Saatgut

Im zweiten Jahr blüht die Pastinake. Lass zwei Pflanzen stehen und zur Blüte kommen. So kannst du nach ca. 6 Wochen die gelbbraunen Samen der reifen Dolden ernten hast deine eigenen Samen für das nächste Jahr.

Steffi, Hobbygärtnerin und Wildblumenfreundin

Pflege & Düngung

Immer schön Unkraut jäten und viel gießen

Decke sie aber in der frühen Wachstumsphase im kühlen Frühjahr mit einem Kulturschutznetz ab. Da sie sehr langsam wachsen, solltest du dafür sorgen, dass dein Beet unkrautfrei bleibt, damit dieses den zarten Pastinakenpflänzchen nicht über den Kopf wächst. Hast du in der Beetvorbereitung ausreichend Kompost ausgebracht, ist es nicht nötig während des Jahres noch zu düngen. Achte vor allem im Hoch- und Spätsommer auf eine ausreichende Wasserversorgung, sonst bilden sich keine dicken Rüben aus. 

Ernte

Nach dem ersten Frost werden deine Pastinaken noch leckerer

Lockere beispielsweise mit einer Grabegabel den Boden neben den Reihen und ziehe dir Rüben heraus. Die Ernte fällt wesentlich leichter, wenn der Boden durch vorhergehende Niederschläge schön weich ist. Pastinaken sollen nach dem ersten Frost aromatischer werden.

Achtung: Bei manchen Menschen kann es bei Kontakt mit dem Laub zu Hautreizungen kommen! Trage daher am besten langärmlige Oberteile und Handschuhe.

Aufbewahrung

Pastinaken mögen es in deinem Keller

Wenn du einen kleinen Vorrat anlegen möchtest, empfiehlt es sich die Rüben in Eimern mit feuchtem Sand in einem kühlen und leicht feuchten Keller aufzubewahren. Lagerst du deine Pastinaken zu trocken, werden sie wattig und zäh. Hast du keinen Keller, halten sie sich auch einige Zeit eingeschlagen in ein feuchtes Geschirrtuch in deinem Kühlschrank.

Krankheiten & Schädlinge

Robust und zäh

Pastinaken sind robust und unkompliziert. Der Befall mit Möhrenfliege oder Mehltau ist möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich.

Pastinaken von Petersilienwurzel unterscheiden

Unterschiede sehen, riechen, schmecken und fühlen

Man muss schon genau hinschauen, um die Unterschiede zu erkennen – die Ähnlichkeit zwischen Pastinake und Petersilienwurzel, auch Wurzelpetersilie genannt, verwundert nicht, sind die beiden Wurzelgemüse Verwandte. Doch woran erkennt man nun den Unterschied? Ein guter Hinweis ist hier der Blattansatz, der bei der heimischen Pastinake mit einem Kranz in der Wurzel versinkt. Ein weiteres Merkmal ist die Größe: Pastinaken sind mit 20-40 cm Länge und ca. 5-10 cm Breite am Wurzelansatz meist größer und schwerer als die etwas zierlichere Petersilienwurzel die durchschnittlich nur ca. 15-20 cm Länge erreicht. Wenn du dir nun immer noch unsicher bist, kann der Schnuppertest Klarheit bringen: Die Petersilienwurzel erinnert im Geruch stark an aromatische Petersilie und auch im Geschmack ist sie würziger als die Pastinake, die eher süßlich nussig anmutet und zudem auch weicher zu schneiden ist. Farblich ist die Pastinake etwas cremig-gelblicher als die Petersilienwurzel.

Typsich für die Pastinake: Der tiefe Blattansatz

Nährstoffe, Verarbeitung & Rezepte

Gesünder als die Karotte

 
  • Unterstützen die Verdauung durch viele Ballaststoffe, vor allem Pektin
  • Enthält sehr viel Kalium, was Bluthochdruck und Schlaganfällen vorbeugt
  • Hilft beim Abnehmen, da sie kaum Kalorien, aber dafür viel Wasser und Mirkonährstoffe enthält
  • Super für werdende Mütter, wegen des hohen Folsäuregehaltes
  • Höherer Vitamin C- Gehalt als bei der Möhre
 

Du kannst die Pastinake ähnlich wie die Möhre verarbeiten, das heißt roh geraspelt als Rohkostsalat, gedünstet als Beilage oder sogar als Püree. Sogar die Pastinakenblätter kannst du zum Würzen verwenden. 

Pastinaken – leckere Rezepte für die kleinen Rüben

Pastinakenpüree

Schäle und halbiere 500gr Pastinaken. Zerkleinere sie grob und koche sie ca. 20 Min. in Wasser. Gieße das Wasser anschließend ab und püriere alles zu einer glatten Masse. Mit etwas Walnussöl, Salz und Pfeffer abschmecken. Fertig!

Pastinakensüppchen mit Riesling

500gr Pastinaken und 150gr Kartoffeln schälen und grob würfeln. Etwas Pflanzenöl in einem Topf erhitzen und Gemüse darin andünsten. 700ml Gemüsebrühe hinzufügen und etwa 20 Min. köcheln lassen. Sobald beides gar ist, 250ml vegane Sahne, 200ml Riesling, etwas Salz und Pfeffer und frisch geriebene Muskatnuss hinzugeben und alles im Mixer pürieren. 

Pastinaken & Möhren aus dem Ofen

4 Pastinaken und 2 große Möhren schälen und in 3-4 cm große Stücke schneiden und auf ein Backblech geben. 3 Knoblauchzehen pressen, 3 EL Rosmarin, 3 EL Petersilie und Olivenöl mischen und darüber geben. Ab in den Ofen bei 200°C für 15-20 Min. Schmecken lassen!

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