- Vorziehen: Ab Februar
- Auspflanzen ins Beet: Ende Mai (nach den letzten Frösten)
- Pflanzabstand: 80 – 100cm
- Reihenabstand: 80 – 100 cm
- Kulturdauer/Erntereif: nach 3 – 4 Monaten
Physalis /Andenbeere anpflanzen
Die Andenbeere oder weitläufig bekannt unter dem Namen Physalis, entstammt der Andenregion in Peru und Chile. Bis vor zehn Jahren kannte sie hier in Deutschland noch kaum jemand, doch mittlerweile findest du die in jedem gut sortierten Supermarkt. Du kannst die leicht säuerliche Frucht, deren Geschmack an Stachelbeeren erinnert, aber auch in deinem Garten anbauen, wenn du ein paar Dinge beachtest.
Standort und Boden
Eigentlich ist die Physalispflanze mehrjährig, jedoch wird sie aufgrund ihrer Frostempfindlichkeit bei uns in Deutschland nur einjährig kultiviert. Sie benötigt einen vollsonnigen, geschützten Standort, sowie einen lockeren, nährstoffhaltigen Boden, der sich leicht erwärmt. Die Früchte brauchen zum Ausreifen recht lange, so dass du die Pflanzen bei einem frühen herbstlichen Nachtfrost schützen musst. Sie gedeiht auch im Kübel, braucht aber ausreichend Platz.
Physalis kannst du auch im Gewächshaus anbauen, dann sogar mehrjährig. Dort tendiert die Pflanze jedoch dazu, reichlich Blattmasse, aber nur wenige Früchte auszubilden. Diese schmecken außerdem weniger süß, als die der sonnengereiften Freilandexemplare.
Sonnengereifte Früchte der Physalis schmecken süßer als aus dem Gewächshaus
Aussaat und Pflanzung
Die Physalis benötigt beim Vorziehen möglich helle und warme Bedingungen. Ideal sind Temperaturen um die 25°C. Die Sämlinge müssen stets feucht gehalten werden. Staunässe ist jedoch unbedingt zu vermeiden. Nach etwas 3 Wochen pikierst du die Pflänzchen. Wenn du sie nach einiger Zeit noch einmal in größere Gefäße umtopfst, wachsen sie noch rascher.
Tipp: Du solltest Physalis nicht jedes Jahr an derselben Stelle pflanzen. Auch ein Pflanzplatz, an dem zuvor andere Nachtschattengewächse gestanden haben, ist nicht empfehlenswert.
Pflege und Düngung
Es empfiehlt sich eine Pflanzung auf nährstoffreichem Boden mit anschließendem Mulchen, damit der Wasserhaushalt gut reguliert wird. Achte auf einen gleichmäßig feuchten Boden während der gesamten Kulturdauer.
Die Triebe der Physalispflanze sind empfindlich und brechen leicht ab, daher hat es sich bewährt hier mit einer Rankhilfe zu arbeiten. Wenn du die jungen Triebspitzen auskneifst, wächst deine Pflanze schön buschig. Ein regelmäßiges Ausgeizen wie bei der Tomate ist aber nicht nötig.
Die Physalis ist nicht nur speziell im Geschmack, sondern auch sehr dekorativ
Ernte
Wenn der Lampion sich braun färbt und eintrocknet, sind die Früchte erntereif. Ernte die Früchte zusammen mit der getrockneten Hülle, damit sie länger haltbar sind.
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Aufbewahrung
Reife Früchte können in dem schützenden Lampion mehrere Wochen bei 10-15°C gelagert werden. Achte darauf, dass sie nicht zu feucht gelagert werden, da sie sonst sehr schnell schimmeln können. Sie lassen sich auch problemlos einfrieren. Du kannst sie auch trocknen und als leckerer Snack zwischendurch genießen.
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Schädlinge und Krankheiten
Generell ist die Physalis unempfindlich gegen Krankheiten und Schädlinge. Der Lampion bildet eine natürliche Schutzhülle für die kleinen Früchte. Im Gewächshaus tritt manchmal die Weiße Fliege auf. Bei zu feuchter Witterung platzen reife Früchte oft auf und schimmeln (Grauschimmel). Vorbeugend solltest du die Pflanzen nicht zu dicht pflanzen und reife Früchte schnell abernten.
Nährstoffe, Verarbeitung, Rezepte
Die Physalis hat einen sehr hohen Vitamin C-Gehalt. Außerdem enthält die Frucht viel Beta-Carotin, eine Vorstufe des Vitamin A, welche am Zellwachstum und der Immunfunktion beteiligt ist. Der verhältnismäßig hohe Gehalt an Vitamin B1, dem Anti-Stress-Vitamin sorgt für ein gesundes Nervensystem und Muskelgewebe. Darüber hinaus finden sich in der Physalis viele Mineralstoffe, wie Kalium, das maßgeblich an der Muskeltätigkeit beteiligt ist, und Phosphor, welches dem Körper beim Aufbau von Knochen und Zähnen hilft.
Die Frucht der Physalis wird häufig roh gegessen, in Obstsalaten oder im morgendlichen Müsli. Häufig wird sie auch als Dekoration verwendet, da sie gerade in ihrem getrockneten Lampion sehr schön aussieht. Du kannst sie aber auch zu deftigen Chutneys verarbeiten.
Rezepte mit Physalis
Physalis Chutney
300 g Physalis halbieren, 300 g rote Paprika, entkernen und in kleine Würfel schneiden, 3 Zwiebeln hacken, 3 cm Ingwer schälen und würfeln. Alles zusammen mit 80 g braunem Zucker, 100 ml Weißweinessig, 1 TL Piment und etwas Salz und Pfeffer in einen Topf geben und unter Rühren aufkochen. Hitze reduzieren und 30 Min offen köcheln lassen. Chutney in ausgekochte Gläser füllen und kopfüber auskühlen lassen. So ist es bis zu einem Jahr haltbar!
Physalis Muffins
2 Eier, 120 g Puderzucker und 1TL abgeschriebene Limettenschale schaumig rühren. 75 g flüssige abgekühlte Butter und 75 ml Orangensaft unterrühren. 50 g Mehl, 1 Pack Vanillepuddingpulver und 1 TL Backpulver unterrühren. Teig auf Muffinförmchen verteilen. 150 g Physalis darauf verteilen. Bei 180 Grad ca. 22 – 25 Min backen. Abkühlen lassen. 75 g Puderzucker mit 2 EL Limettensaft verrühren. Muffins mit Zuckerguss und 50 g Physalis verzieren. Guten Appetit!
Pasta mit Limetten-Physalis-Sauce
4 unbehandelte Limetten heiß abwaschen, die Schale fein abreiben und Saft auspressen. 400 g Physalis halbieren. 30 g Ingwer schälen und fein hacken. Nudeln in Salzwasser kochen. Ingwer mit Öl in einem Wok anschwitzen. Mit Limettensaft ablöschen und mit 250 g Sojasahne ablöschen. Bei kleiner Hitze 2 – 3 Min. köcheln lassen. Nudeln, die Hälfte des Limettenabriebs und die Physalis zur Sauce geben und unterschwenken. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit dem restlichen Limettenabrieb bestreuen. Fertig ist deine exotische Pasta!