Löwenzahn und sein Nutzen

Unkraut? Für uns der König der Wildkräuter!

Löwenzahn – eine Pflanze, die ihrem Namen alle Ehre macht und sich stolz auf Hof und Wiese, am Wegesrand und auf dem Schuttplatz durchsetzt. Um den leicht herben Geschmack des Korbblütlers genießen zu können müssen wir also nicht erst in der afrikanischen Steppe auf die Jagd gehen, sondern können uns in heimischen Gefilden auf die Suche machen. Dort fällt der Löwenzahn (Taraxacum officinale) besonders in der Blütezeit von April bis Juni durch seine leuchtend gelbe Mähne auf. Das ganze Jahr über präsentiert er seine gezackten Blätter. Zum Leid einiger Gärtner setzt sich die Gewürzpflanze aber auch im Garten oder sogar im bepflanzten Beet durch. Dort gilt es, den Löwenzahn zu zähmen und für sich zu nutzen.

Standort & Boden

Löwenzahn mag es sonnig

Löwenzahn legt Wert auf humusreiche und gut durchlüftete Böden. Am wohlsten fühlt die Pflanze sich an sonnigen bis halbschattigen Standorten. In der Sonne wächst Löwenzahn meist rascher und besser und bildet größere Blüten und eine größere Blattmasse aus. 

Aussaat & Pflanzung

Ein bisschen Dünger schadet nicht

Saattiefe: nicht mehr als 1 cm, da Lichtkeimer
Pflanzabstand: 30x 30 cm
Vorziehen: März bis Ende Mai
Auspflanzen ins Beet: Juni
Direktsaat ab: September bis Oktober
Keimdauer: 2-3 Wochen

Du kannst deinen Löwenzahn auch auf dem Balkon ziehen. Achte hierbei jedoch auf möglichst tiefe Töpfe, da der Löwenzahn tief gehende Pfahlwurzeln entwickelt. Arbeite zuvor etwas Kompost in die Erde ein. Wie man es aber von Löwenzahn aus der Stadt kennst, sät er sich selbst nach der Blüte als typische Pusteblume selbst aus. Die meisten Gärten haben daher eher das Problem, dem unerwünschten Löwenzahn Herr zu werden. 

Pflege & Düngung

Nur die Harten kommen in den Garten- der winterharte Löwenzahn

Ist der Boden bei der ersten Pflanzung bereits vorgedüngt, ist keine weitere Zugabe von Dünger notwendig. Im zweiten Jahr solltest du jedoch Dünger hinzufügen oder Kompost zur Erde hinzugeben. 

Ziehst du deinen Löwenzahn auf dem Balkon in Töpfen, solltest du alle 6 Wochen düngen. 

Achte auf eine gleichmäßig feuchte Erde. Im Allgemeinen ist Löwenzahn aber unkompliziert und eine der wenigen Pflanzen, die kein Problem mit Staunässe haben. Achte aber darauf, dass der Boden nicht austrocknet, was der Löwenzahn zwar kurzzeitig toleriert, aber besser vermieden werden sollte. 

Löwenzahn ist winterhart. Die Blätter an der Oberfläche sterben ab, im Frühjahr bilden sich dann allein neue Triebe. 

Inas Tipp: Stelle selbst Dünger aus Löwenzahn her!

Du kannst Löwenzahn auch selbst als Dünger nutzen. Ina zeigt dir, wie man ganz einfach Pflanzenjauche herstellt und als organischen Dünger nutzen kann. 

Ina, Hobbygärtnerin und Wildblumenfreundin

Ernte

Verwerte alles am Löwenzahn

Du kannst jeden Teil der Pflanze verwenden. Achte jedoch darauf, wann du was erntest.

Blätter: April bis Mai
Blüten: April bis Juni (Hauptblüte), August bis September (Nachblüte)
Samen: Mai bis Juni, September
Wurzeln: Frühherbst oder Frühjahr

Achte darauf, deinen Löwenzahn- sofern du keinen eigenen im Garten hast- nicht neben befahrenen Straßen zu werden, da dort die Schadstoffbelastung zu hoch ist. 

Noch mehr Tipps, worauf du bei der Ernte achten solltest.

Inas Tipp: Löwenzahn wird bitter

Du kannst die Blätter auch noch in der Nachblüte ernten, aber oftmals werden die dann bitter. Als Faustregel kannst du dir merken, dass die Blätter weniger schmackhaft werden, sobald der Löwenzahn in Blüte steht. 

Ina, Hobbygärtnerin und Wildblumenfreundin

Aufbewahrung

Für Salat, Tee oder Marmelade. Verwende alles!

Spüle die frischen Löwenzahnblätter unter Wasser ab und schlage sie in ein feuchtes Tuch. So kannst du diese einige Tage im Kühlschrank aufbewahren. Du kannst die Blätter auch blanchieren und dann einfrieren. 

Die Wurzeln kannst einfach trocknen. Sie kannst du zu einem Tee aufgießen. Dafür wird die ganze Löwenzahn-Pflanze aus der Erde gezogen, die Wurzel abgeschnitten und getrocknet. 

Die Blüten Blüten kannst du frisch zu Marmelade oder Gelee verarbeiten. 

Aberglaube und das Spiel mit der Pusteblume

Heute macht es jedes Kind – die Früchte des Löwenzahns mit ihren vielen kleinen Fallschirmchen pflücken und in alle Himmelsrichtungen pusten. Man mag es kaum glauben, dass noch vor wenigen Jahrzehnten junge Mädchen die Schirmchen in den Wind verteilten und anhand der verbliebenen Stände die noch bleibenden Lebensjahre ablasen. Auch der Farbe des Fruchtbodens unter den Schirmchen wurde eine Bedeutung beigemessen. Bei einem schwarzen Fruchtboden kam man ins Fegefeuer und bei einem weißen in den Himmel. 

Ob Kinderspiel oder Aberglaube – dem Löwenzahn dienen die Pusteblumen zur Verbreitung der Samen und dank der fliegenden Schirmchen lassen sie sich weit über die Felder verteilen.

Nicht nur Menschen haben Spaß an Pusteblumen

Schädlinge & Krankheiten

Insekten lieben Löwenzahn

Löwenzahn ist sehr robust und daher nicht anfällig für Schädlinge oder Krankheiten. 

Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten sind aber ganz verrückt nach Löwenzahn. Er ist eine große Hilfe, um insektenfreundlich zu gärtnern

Nährstoffe, Verarbeitung & Rezepte

Löwenzahn ist gut fürs Bäuchlein

Wir von meine ernte haben uns auch auf die Pirsch gelegt und konnten tatsächlich zahlreiche Pflanzen entdecken. Warum wir Euch auch auf die Jagd nach diesem Kraut schicken wollen? Wir sehen im Löwenzahn einen hohen gesundheitsfördernden Nutzen, den sich jeder leicht zu eigen machen kann.

Löwenzahn wirkt erwiesenermaßen anregend auf die Verdauungsorgane, wie Leber, Niere und Galle, und kann Verdauungsprobleme insbesondere bei der Fettverdauung mildern. Die Bitterstoffe, welche der Pflanze ihren typischen herben Geschmack verleihen, regen den Speichel und die Magensekrete und somit auch den Appetit an. Die enthaltenden Flavonoide und das Kalium wirken harntreibend. Bei Harnwegserkrankungen kann Löwenzahn vorbeugend und ergänzend zu einer medizinischen Behandlung eingesetzt werden.

Durch einen hohen Anteil an Vitaminen, Eisen und Mineralstoffen hat Löwenzahn in jeglicher Form (roh oder gekocht) eine anregende, belebende und gesundheitsfördernde Wirkung.  

Löwenzahn-Rezepte – von knackig bis süß

Löwenzahn-Wurzel-Tee

Gesammelte Wurzeln längs in Streifen schneiden. An einem luftig warmen Ort für wenige Tage trocknen und in einem Glas aufbewahren. Nach Bedarf: 2 TL Wurzeln pro Tasse in kaltem Wasser über Nacht ziehen lassen. Den Sud morgens kurz aufkochen lassen und Wurzeln abseihen.

Löwenzahn-Pesto

  • 100 g Löwenzahnblätter
  • 30 g Käse (Parmesan)
  • 70 g Pinienkerne geröstet
  • 120-150 ml Sonnenblumenöl
  • Knoblauch, Salz Pfeffer

Alles vermengen und pürieren, in saubere Gläser füllen und mit Öl bedecken.

Dressing oder Marinade

Lecker ist auch ein Essig-Öl-Dressing mit ein paar frisch gehackten Löwenzahnblättern oder eine Grillsauce, die durch den bitteren Geschmack der Blätter verfeinert wird. 

weitere Löwenzahnrezepte

Schon gewußt?

  • Auch der Löwenzahn kann bissig sein und bei einigen Menschen allergische Symptome auslösen! Ebenso sollten Personen mit bekannten Gallen- oder Nierenbeschwerden es lieber nicht wagen, den Löwenzahn zu zähmen
  • Das Sammeln für den Verzehr bietet sich auf abgelegenen Wiesen an, um eine erhöhte Schadstoffbelastung zu vermeiden
  • Löwenzahnblätter können ganz unterschiedlich geformt sein, von stark gezackt bis rundlich

Wir finden…

Das würzige Kraut verfeinert jeden Salat oder Sauce mit seinem einzigartigen Geschmack und durch die einfache Beschaffung ist Löwenzahn für uns eine wundervolle Ergänzung für die Frühjahrs-Küche. Viel Spaß beim Suchen! 

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