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Oregano
Klein, aber O(regan)ho! Wie kein anderes Kraut assoziieren wir den Oregano untrennbar mit der italienischen Küche. Dabei wird die kleine Pflanze mit den ovalen und zart behaarten Blättchen erst seit zweihundert Jahren als Küchenkraut genutzt. Davor wurde der Oregano, auch „Dost“ oder „Wilder Majoran“ genannt jahrhundertelang als Heilkraut mit mittlerweile wissenschaftlich belegter Wirkung geschätzt. Die violetten Blüten des Oreganos locken im Sommer zahllose Bienen, Wildbienen, Schwebfliegen, Schmetterlinge und Hummeln an.
Standort & Boden
Oregano mag viel Sonne und mageren Boden
Der Oregano stammt, wie viele unserer Küchenkräuter, aus dem Mittelmeerraum. Hier gedeiht er auf kalkhaltigen Böden und an sonnigen Standorten. Mal triffst du ihn am Wegesrand, mal in Mauerfugen, mal breitet er sich als dichter, blühender, duftender und brummender Teppich im Sommer an sonnigen Standorten aus. Auch in Deutschland ist der Oregano in gemäßigten Gegenden wild zu finden. Einen solchen Standort solltest du auch in deinem Garten wählen, wenn sich der freundliche Italiener bei dir wohlfühlen soll. In der Kräuterspirale beansprucht er dementsprechend einen Platz in der Trockenzone, also in der oberen Etage.
Sollten all deine Sonnenplätze schon von anderen Pflanzen ausgebucht sein, kannst du auf gelblaubige Oreganosorten zurückgreifen, die sich auch mit Halbschatten zufriedengeben. Der Boden des Oreganos sollte durchlässig und mager sein.
Wer keinen Garten hat, kann Oregano wunderbar in Töpfen oder Kübeln auf Balkon oder Terrasse wachsen lassen. Verwende hierzu Kräutererde oder Blumenerde, die du mit etwas Sand abgemagert hast.
Aussaat & Pflanzung
Lichtkeimer – bei der Aussaat nicht mit Erde bedecken
Oregano ist ein dankbares Pflänzchen, das sich, wenn es einmal etabliert ist, fleißig über Rhizome, also neue Triebe, ausbreitet. Seine violetten Blüten bilden feine schwarz-glänzende Samen, die Ende April im Freiland gesät werden können. Oregano ist ein Lichtkeimer und du solltest seine Samen nicht mit Erde bedecken. Wenn du Sorge vor Vogelraub oder Verwehungen hast, streue ein wenig Sand über die Aussaat.
Wer die Keimung besser im Blick haben möchte, kann die Samen auch in Töpfen oder Schalen auf der Fensterbank vorziehen. Wenn du Anfang März damit beginnst, sind die kleinen Pflänzchen Ende April bereit, ins Beet umzuziehen. Frost verträgt der Südländer nicht ganz so gut, in der Regel kommt er aber mit unseren Temperaturen zurecht. In besonders kalten Nächten kannst du die kleinen Pflanzen mit Folie oder Jute schützen.
- Saattiefe: Lichtkeimer, Samen nur leicht andrücken
- Pflanzabstand: 20 x 30cm
- Auspflanzen ins Beet: Frostgeschützt ab Anfang April bis Mitte Mai
- Direktsaat: ab Mai
- Keimdauer: wenige Tage
- Kulturdauer/Erntereif: Das Kraut ist als Staude mehrjährig, geerntet werden kann während der Wachstumsperiode vom Frühjahr bis Anfang Herbst
Pflege
Wer es unkompliziert mag, für den ist Oregano richtig
Der Oregano ist eine Staude und wächst damit ausdauernd. Du brauchst also im nächsten Jahr keine neuen Samen streuen. Anders als beim Thymian verholzen die Stängel des Oreganos nicht so stark und es bilden sich gleichmäßige, grüne Polster.
In rauen Gegenden empfiehlt es sich, den Oregano mit etwas Fichtenreisig zu bedecken und ihn so vor Frostschäden zu bewahren. Wenn deine Oreganohorste zu groß geworden sind, kannst du sie vorsichtig mit einem Spaten teilen, den Überschuss ausgraben und verwenden – oder deinem Nachbarn über den Zaun reichen.
Wandas Tipp: Insekten lieben Oregano
Oregano wird als Heilkraut und Würzkraut geschätzt. Solltest du an seiner Verwendung in der Küche aber kein Interesse haben, lohnt es sich dennoch, die Pflanze im Garten anzusiedeln. Sie macht sich hübsch in Rabatten als Polsterstaude oder findet einen dekorativen Platz im Steingarten. Die zierlichen hell- bis dunkelvioletten Blüten sind eine beliebte Insektenweide und unterstützen damit das Ökosystem in deinem Garten.
Wanda, meine ernte Gemüsegärtnerin und Kräuterhexe
Ernte & Aufbewahrung
Blättchen oder ganze Stängel ernten
Wenn der Oregano groß genug geworden ist, kannst du fortlaufend die kleinen ovalen Blätter ernten. Achte dabei darauf, dass du ihn nicht kahl pflückst. Alternativ kannst du auch einige Stängel in Bodennähe abschneiden und als Sträußchen in einen dunklen Raum zum Trocknen aufhängen. Dies sollte vor der Blüte geschehen, weil die Konzentration an aromatischen ätherischen Ölen bis dahin am höchsten ist.
Krankheiten & Schädlinge
Robust und unempfindlich
Oregano ist unempfindlich gegen Schädlinge und Bakterien. Lediglich einige Schmetterlingsarten nutzen ihn als Futterpflanze für ihre Raupen. Weil das Kraut aber mit großer Ausdauer wächst, wird dieser Befall ihm meist nicht gefährlich. Gönne den Raupen die Mahlzeit und erfreue dich an der Artenvielfalt in deinem Garten!
Nährstoffe, Verarbeitung & Rezepte
Mehr als Pizza, Pasta, Pesto – Oregano als Heilpflanze
Obwohl der Oregano ein zierliches Pflänzchen ist, riecht und schmeckt er kräftig-aromatisch. Seine Verwendung findet er ganz klassisch in Tomatensaucen, als Begleiter in herzhaften Gemüsegerichten, in Suppen und Salatsaucen. Ein feines Pesto erhältst du, wenn du Mandelblättchen, Parmesan, Knoblauch und Oregano zu gleichen Anteilen und mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt pürierst. Der Oregano schmeckt frisch verwendet am besten und sollte lange mitgekocht werden, um sein volles Aroma zu entfalten.
Verwendung als Heiltee
Wenn du viel Oregano angebaut hast, lohnt es sich, einige Bunde zu trocknen und die Blättchen als Heiltee zu verwenden. Seine Inhaltsstoffe Thymol, Caravacrol, Cymol und Boreol wirken antibakteriell und mit seinem hohen Anteil an Phenolen gilt er in der Naturheilkunde als stärkstes natürliches Antibiotikum. Ein Teelöffel getrockneter Oregano wird mit einem Viertelliter kochenden Wasser aufgegossen und kann
- gesüßt gegen Husten
- ungesüßt gegen Verdauungsbeschwerden
- als Gurgellösung gegen Halsschmerzen und Entzündungen des Mundraumes
verwendet werden. Der Anbau von Oregano bringt also viele Vorteile mit sich, weshalb er auch im meine ernte Team einen festen Platz in der Kräuterecke hat – probiere es einfach selbst aus!
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