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Gemüsebeet anlegen: In 7 Schritten zum perfekten Gemüsegarten
Du möchtest auch Gemüse anbauen, hast aber noch keine Beete dafür? Dann zeigen wir dir, wie du sie anlegen kannst. So machst du öde Rasenfläche zu ertragreichen Gemüsebeeten! Sollte dir wenig Platz oder kein guter Gartenboden zur Verfügung stehen, muss dein Traum von einer eigenen Ernte trotzdem nicht platzen. Hochbeete erlauben auf kleinem Raum reichen Ertrag. Auch auf dem Balkon kannst du prima Gemüse und Kräuter anbauen.
1. Der richtige Standort
Gemüse mag es sonnig
Eine wichtige Frage steht ganz am Anfang: Die Wahl des richtigen Standorts für deinen zukünftigen Gemüsegarten.
Das große Los hast du gezogen, wenn dir ein sonniger, womöglich auch noch windgeschützter Platz zur Verfügung steht. Hier soll dein Gemüse wachsen! Denn fast alle Gemüsearten lieben die volle Sonnendosis. Besonders die wärmeliebenden Tomaten, Paprikas, Zucchini oder Gurken entfalten bei langer Sonneneinstrahlung ihren vollen Geschmack. Außerdem werden sie dann kräftiger und widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge. Wenn ein paar Stunden am Tag Schatten auf die Fläche fällt, ist das aber auch kein Problem.
Gemüse wächst in einem sonnigen Garten besonders gut
Auf eher schattigen Lagen kannst du gut Kohlarten, Spinat, Möhren, Buschbohnen, Brokkoli, Erbsen, Zwiebeln oder Lauch anbauen. Ganz ohne Sonneneinstrahlung kommen aber auch diese Gemüsesorten nicht aus.
Beachte folgende Punkte für den idealen Standort des Gemüsebeets
- Nachbarschaft beachten: Keinesfalls solltest du dein Beet direkt neben einem Baum oder einer Hecke anlegen. Neben der Beschattung ziehen die großen Wurzeln viel Feuchtigkeit aus dem Boden und machen es dem Gemüse schwer.
- Auch Gefälle wirkt sich negativ auf die Wasserverteilung aus. Wähle daher, wenn möglich, eine ebene Fläche aus.
- Ist vielleicht ein Wasseranschluss in der Nähe? Das wird dir später das Gießen erleichtern
- Wenn dir ein sehr großer Garten zur Verfügung steht, kann es eine Rolle spielen, wie weit der Gartenschuppen mit Geräten oder die Küche entfernt ist.
2. Größe des Gemüsebeets bestimmen
Prinzipiell sind dir bei der Ausformung der Beete keine Grenzen gesetzt. Eine rechteckige Grundform hat sich aber bewährt, da so später die Pflanzplanung und Bearbeitung wie Hacken, Jäten, und Gießen leichter fällt. Damit du immer gut von allen Seiten an dein Gemüse herankommst, ist eine Breite von 1,20 m pro Beet optimal.
Unsere klug für dich ausgetüftelten Beispiel-Beetpläne sind auf eine Fläche von 1,20 x 6,00 m ausgerichtet. Natürlich musst du dich den Bedingungen vor Ort anpassen, vielleicht möchtest du auch Vielfalt in deinen Garten bringen und ein Hügelbeet ausprobieren oder ein Hochbeet aufstellen? Plane in jedem Fall auch Platz für Wege ein, so dass du deine Beete später gut erreichen kannst.
3. Mache dein Beet urbar
Deine Fläche muss zu Beginn für den Gemüseanbau hergerichtet werden. Hast du kein professionelles Gerät wie eine Fräse, einen Bagger oder eine Motorhacke zur Verfügung, dann stelle dich auf ein schönes Workout ein.
Grasnarbe abheben
Ist die ausgewählte Fläche für das Gemüsebeet mit Gras bewachsen, dann solltest du das Gras in jedem Fall entfernen. Gras ist ein fleißiger Konkurrent deines Gemüses um Licht, Nährstoffe und Wasser und wird immer weiter nachwachsen, wenn du es nicht gründlich entfernst. Außerdem enthält ein mit Gras bewachsender Boden oft Drahtwürmer, die sich besonders gerne über Kartoffeln hermachen.
Schnelle Lösungen nicht immer gut
Die Beetoberfläche von Gras zu befreien ist tatsächlich mit Mühe verbunden. Vielleicht hast du schon mal den Tipp gehört, Beete mit Pappe abzudecken, um den Rasen darunter einfach absterben zu lassen. Von solchen Methoden, die auf den ersten Blick einfach klingen, müssen wir dir abraten. Große Steine oder Wurzeln von Bäumen oder Sträuchern, die deinem Gemüse buchstäblich das Wasser abgraben können, bleiben dadurch unentdeckt.
Um die Grasnarbe abzutragen, musst du den Rasen zuerst so kurz wie möglich mähen. Dies erleichtert dir das spätere Ausstechen der Soden. Stich dazu mit einem scharfen Spaten senkrecht tief in die Erde und hebe die einzelnen Schollen aus der Erde. Die Soden kannst du auf den Kompost geben, sie verrotten zu wertvollem Dünger. Wenn du den Rasen restlos entfernt hast, kannst du den Boden spatentief umgraben. Dabei wirst du immer noch Wurzelreste finden. Entferne all diese gründlich. Auch Steine und Wurzeln solltest du aus dem Beet nehmen.
Ina gräbt ihr Beet mit schwerem Gerät um
4. Gartenboden umgraben
Grabe nach dem Abheben der Grasnarbe deine ausgewählte und abgesteckte Fläche um. Je nach deinem persönlichen Fitnessgrad kannst du versuchen, die oberste Erdschicht sogar zwei Spaten tief umzugraben. Dieses Verfahren nennt man „Holländern“.
Alter Hase-Tipp: Holländern und Rigolen
Bei verdichteten und besonders schweren Böden solltest du den Boden holländern, also zwei Spaten tief umgraben:
- Beginne vorn auf deiner geplanten Fläche und steche die Grasnarbe etwa 40 cm breit spatentief aus. Lege die Soden beiseite.
- Grabe nun den darunter liegenden Unterboden um
- Arbeite dich weitere 40 cm im Beet voran. Nun kannst du die ausgehobene Erde in den bereits umgegrabenen Abschnitt geben.
- Wiederhole diese Arbeitsschritte, bis die gesamte Beetfläche fertig ist.
- Die übrige Erde aus dem ersten Abschnitt kannst du in die gesamte Fläche einarbeiten.
- Ein besonderes Plus für deinen Gartenboden: Beim Umgraben der tieferen Lage kannst du gut Mist, Kompost, Terra Preta oder sogar sehr fein (!) zerkleinerte Grasnarbe einarbeiten
- Als Rigolen oder Tiefkultur bezeichnet man ein noch tieferes Umgraben. Dabei geht man drei Spaten tief. So gründlich aufgelockert können sich die Wurzeln besonders tief ausbreiten und gelangen leichter an Wasser. Das Rigolen ist ziemlich anstrengend und auch nur bei sehr tief verdichteten Böden empfehlenswert.
5. Sammle Steine und Wurzeln aus der Erde
Beim Umgraben wirst du in der Erde auf allerlei kleine und große Steine stoßen, die du aus dem Beet entfernen solltest. Du kannst diese an einem sonnigen Platz zu einem Haufen aufschichten, so dass ein Trockenbiotop entsteht, das zum Beispiel von Eidechsen gerne angenommen wird.
Auch Wurzelunkräuter wie die Quecke oder große Löwenzahnwurzeln entfernst du dabei. Lass diese ein paar Tage vertrocknen, bevor du sie ebenfalls auf den Kompost werfen kannst.
6. Beetumrandung setzen
Eine Beetumrandung verhindert, dass angrenzender Rasen nicht immer wieder in dein Beet hineinwächst. Außerdem ergibt die Umrandung einen trittsicheren Weg und du musst nicht unnötig auf deine Beete treten.
Eine Beetabgrenzung kannst du aus Steinen, Holz oder aus dafür im Handel erhältlichen Rasenkantsteinen bauen. Gleich für welches Material du dich entscheidest, empfiehlt es sich, die Umrandung zehn Zentimeter tief im Boden zu versenken. Mit Hilfe einiger Pflöcke und Schnur sorgst du dafür, dass deine Umrandung gerade angelegt ist.
7. Bodenverbesserung ganz leicht
Die Entwicklung eines hochwertigen Gemüsebodens kann ein längerer Prozess sein. Durch regelmäßige Kompostgaben, Mulchen und Beachtung der Fruchtfolge wirst du aber auf Dauer immer bessere Ergebnisse erzielen. Auch eine Aussaat von Gründüngung über eine Saison hinweg wird deinem Gartenboden guttun. So können Viruserkrankungen und Parasiten, wie zum Beispiel Drahtwürmer, die Larven von Schnellkäfern, die deine Kartoffeln anbohren, besonders in den ersten Jahren nach dem Umbruch von Rasen auftreten. Im Laufe der Zeit sollten sie aber verschwinden. Wenn du sicher gehen willst, führe gelegentlich eine Bodenanalyse durch oder investiere in einen günstigen PH-Bodentest.
Um den Boden in deinem neuen Gemüsebeet schon zu Beginn zu verbessern, gibt es mehrere Möglichkeiten. Zum einen kannst du schon mit dem Umgraben reichlich Kompost unterheben. Selbstgemachte Terra Preta versorgt den Boden nachhaltig und lang mit Nährstoffen und speichert zusätzlich Feuchtigkeit.
Nächster Schritt: Pflanzplan erstellen
Dein neues Gemüsebeet ist nun angelegt und bereit, mit deinem Lieblingsgemüse gefüllt zu werden. Hole das Maximale aus deiner Fläche heraus, indem du dein Beet gründlich planst. Wenn du dabei die Kulturreihenfolge einhältst, kannst du neben deinen Hauptkulturen sogar auch noch Vor- und Nachkulturen setzen. So herrscht in deinem Beet immer ein buntes Treiben und du hast frisches Gemüse das ganze Jahr!
Du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht und kannst dich nicht entscheiden, was du pflanzen sollst? Lass dich von unseren Beispiel-Beetplänen inspirieren oder schlendere durch unser umfangreiches Online-Sortiment an Bio-Saatgut.
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