Gesund ernähren

Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit. Wem es vollständig körperlich, geistig und sozial wohlergeht, der gilt laut der Definition der WHO als gesund. In diesem Artikel erhältst du 11 Tipps, wie du diesem Zustand über deine Ernährung näher kommen kannst, in einem weiteren Teil geht es im Schwerpunkt um Bewegung und Geist. Ein erster Tipp vorab: Auch unsere Ratschläge gelassen zu nehmen, kann zur Gesundheit beitragen.

1. Verzichte soweit es geht auf Zucker!

Zuckerkonsum beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit des Immunsystems: Bakterien, Viren, Pilze und andere Parasiten haben dann ein ideales Einfallstor zu deinem Körper.

Dabei spielt es übrigens keine Rolle, ob du raffinierten weißen Zucker, Rohrohrzucker oder Honig zu dir nimmst. Keiner von diesen Zuckern ist gesünder als der andere. Brauner Zucker ist gefärbt und auch Vollrohrzucker und Honig enthalten Mineralstoffe in nur verschwindend geringen Mengen. Vielmehr ist es so, dass der menschliche Organismus keine zusätzlichen Zucker benötigt. In Grundnahrungsmitteln ist – in Form von Kohlenhydraten –  die Menge an Zucker enthalten, die der menschliche Körper zum Funktionieren braucht. Für alles mehr gilt, dass es in geringen Mengen zwar vom Körper verkraftet werden kann, aber schnell zu viel wird. Die Folgen sind u. a. Karies, Übergewicht, ein schneller Abfall des Blutzuckerspiegels und infolgedessen beginnt eine Spirale aus Heißhunger und mehr Zucker. Im schlimmsten Fall droht Diabetes.

Tipp: Achte auch auf versteckten Zucker in fertigen Produkten. Als Faustregel gilt: Alles was auf – ose endet ist ein Zucker.

Ob raffinierter Zucker, Honig oder zu viel Fruchtzucker- versuche alles zu vermeiden

2. Fasten entlastet!

Fasten dient nicht nur dem Abnehmen. Beim zeitweiligen Verzicht auf Nahrung mobilisiert dein Körper seine Reserven. Es werden Giftstoffe abgebaut und Zellen erneuert, sowie eine Kette von heilsamen biochemischen Prozessen ausgelöst. Fasten hemmt nachweislich Entzündungen, wirkt verjüngend, regenerierend und senkt hohen Blutdruck. Eine Variante des Fastens ist das Saftfasten. Wem eine längere Fastenkur zu viel ist, der kann es mit dem Intervallfasten probieren. Dabei wird entweder über einen kurzen Zeitraum hinweg täglich 16 Stunden lang keine Nahrung zu sich genommen oder fünf Tage lang normal gegessen und zwei Tage lang die Kalorienzufuhr auf rund 1000 kcal reduziert.

Natalies Tipp: Sprich erst mit deinem Arzt

Wenn du noch keine Erfahrung im Fasten hast, sprich vorher mit deinem Arzt darüber, beobachte deinen Körper währenddessen und halte bei Bedarf Rücksprache mit deinem Arzt.  
Natalie, meine ernte Gründerin – praktiziert regelmäßig Fastenkuren

Wenn dir eine komplette Fastenwoche zu viel ist, starte langsam mit einem Tag pro Woche

3. Iss regional und saisonal!

Diese beiden Faktoren gehen oft Hand in Hand. Die Vorteile sind mannigfaltig. Regionale Lebensmittel sind voll ausgereift, haben keine hohen Co2 Emissionen auf dem Buckel, sind weniger verpackt und motivieren, frisch zu kochen. Darüber hinaus sind saisonale Lebensmittel oft günstiger, weil zur entsprechenden Zeit viel vom entsprechenden Produkt vorhanden ist. Nicht zuletzt sind mit regionalen Lebensmitteln Nachfrage und Angebot in Synergie. Die Natur deckt den Tisch genauso, wie du es brauchst: Frisches Wildkräutergrün im Frühjahr entgiftet und füllt die im Winter verbrauchten Reserven an Vitaminen auf, saftige Melonen und Gurken löschen Sommerdurst und der reichen Ernte des Herbstes sei Dank für die Vitaminvorräte für den kargen Winter. Zahlreiche Wintergemüse spenden eine Hohe Dosis Vitamin C. Ein solches Leben im Einklang mit der Natur sorgt für deine Gesundheit und für Ganzheit.

 
 
Leckere Wildkräuter im Frühjahr
…frisches Obst im Sommer
und geballte Vitamine von deinem Wintergemüse

4. Koche selbst!

Industriell hergestellte Fertig- / Convenience Produkte gaukeln uns vor, dass wir viel Zeit sparen, wenn wir sie verwenden. In Wahrheit ist es möglich, innerhalb einer halben Stunde eine einfache, leckere Mahlzeit zu kochen. Fertiggerichte enthalten zu viel Fett, zu viel Zucker, künstliche Aromastoffe, Konservierungsmittel und andere Zusatzstoffe, die dir schaden können. Dabei sind sie zudem ärmer an Vitaminen als Frischkost. Selbst zu kochen fördert deine Achtsamkeit und deinen Bezug zur Umwelt.

Steffis Tipp: Schnell und unkompliziert

Ein spannendes Rezept nachzukochen kann mir Spaß machen – wenn der Anlass stimmt. Für mich allein habe ich aber festgestellt, dass es mir zu anstrengend ist, für die tägliche Versorgung Kochbücher zu wälzen. So habe ich ein einfaches Grundprinzip entdeckt, um mich auch mit wenig Aufwand frisch und gesund zu ernähren:

  1. Einfach die Lebensmittel einkaufen (ernten), die ich mag (Obst, Gemüse, Pilze, Tofu…)
  2. Jeweils stückeln, würfeln oder raspeln
  3. Einen Teil davon in der Pfanne anbraten
  4. Den anderen Teil roh verwenden
  5. Alles zu einer Bowl mixen mit Essig, gutem Öl, ein paar Nüssen und/oder Sprossen 

Steffi, Balkongärtnerin, die es einfach mag

Wenn du selbst kochst, sparst du nicht nur Geld, sondern weißt auch ganz genau, was auf den Teller kommt

5. Iss viel Rohkost!

….aber nicht ausschließlich. In rohem Obst und Gemüse sind die Anteile der Pflanze an Vitaminen, Mineralstoffen sowie Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen wie zum Beispiel Carotinoiden und Flavonoide in voller Höhe enthalten. Diese gelten als wichtige Antioxidantien. Es kann bei reiner rohköstlicher Ernährung passieren, dass du zu wenig Fett aufnimmst, welches essentiell für die Verwertung von Vitamin A und K ist, daher halte hier Maß.

Ganz fix – Du sparst Kochzeit und tust deinem Körper etwas Gutes

6. Iss Sprossen und Wildkräuter!

Sprossen enthalten die gesamte Schubkraft an Vitaminen und Mineralstoffen, welche eine Pflanze wachsen und reifen lassen kann. Diese geballte Konzentration an Lebenskraft kannst du dir zunutze machen. Wildkräuter bieten eine ähnliche Dichte an Vitalstoffen. Es handelt sich bei ihnen meist um Urformen unserer konventionellen Gemüsesorten, die mehr auf Größe und einfache Verarbeitbarkeit gezüchtet sind und im Laufe der Jahrhunderte an Geschmack und Nährstoffen eingebüßt haben.

Zieh deine Sprossen ganz einfach auf der Fensterbank

7. Verzichte auf tierische Eiweiße und ernähre dich pflanzlich!

Tierische Aminosäuren aus Fleisch, Fisch, Milch und Ei sind dem menschlichen Eiweiß ähnlicher und können von daher leichter verdaut und aufgenommen werden. Das wirkt auf den ersten Blick effizienter. Allerdings haben tierische Eiweiße den Nachteil, dass wir mit ihnen viel gesättigte Fette und Cholesterin aufnehmen, die ungesund sind. Studien belegen, dass der Ersatz tierischer durch pflanzliche Varianten Herz- und Kreislauferkrankungen, Krebserkrankungen, sowie Übergewicht und Diabetes vermeiden kann. Pflanzliche Eiweiße stecken in Hülsenfrüchten, wie Bohnen, Erbsen oder Linsen, sowie in Weizenkeimen wie Gerstengras.

Baue lieber auf pflanzliche Proteine wie Hülsenfrüchte
…und Gerstengras

8. Trinke ausreichend!

Zum Essen gehört selbstverständlich auch eine ausreichende Zufuhr an Flüssigkeit. Die Trinkempfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung lautet auf zwei bis drei Liter Wasser für einen gesunden Erwachsenen. Mehr zu trinken ist nicht empfehlenswert, weil das Wasser dann wertvolle Mineralstoffe aus dem Körper schwemmt. Wer morgens ein Glas Zitronenwasser oder einen Löffel Oxymel in einem Glas Wasser gelöst trinkt, tut etwas für seinen Stoffwechsel oder gezielt etwas für seine Gesundheit. Viele Menschen schwören auf Fastenkuren auf Saftbasis. Hier kommen wieder die gesundheitlichen Vorteile von Obst und Gemüse auf den Tisch. Achtung jedoch mit verlockenden Säften und Smoothies aus dem Supermarktregal. Nicht alles was dort steht, enthält auch zu 100% Frucht oder Gemüse. Achte auf Zuckerzusätze und Aromastoffe. Auch ohne Zuckerzusatz finden sich hier meist hohe Anteile an natürlichem Fruchtzucker.

Viele schmackhafte  Kräutertees können dein Trinkverhalten unterstützen oder zur medizinischen Wirkung eingesetzt werden.

Starte deinen Tag mit Oxymel oder Zitronenwasser

9. Meide Alkohol, Nikotin und Koffein

Na gut, es ist keine Neuigkeit. Dennoch: Alle drei enthalten Zell- und Nervengifte und wirken sich schädlich auf deinen Organismus aus. Sie schwächen dein Immunsystem, belasten deine Leber, dein Nervensystem und deine Nieren. Überlege, warum du diese Stimulanzien benötigst und finde andere Wege, dich zu entspannen, gelöst, ausgeruht oder motiviert zu sein.

Keine News: Aber Nikotin und Alkohol sind pures Zellgift

10. Nimm dein Essen selbst in die Hand!

Das Schöne ist, dass du viele von den obigen Punkten in die Hand nehmen kannst, wenn du dich um deine Ernte selbst kümmerst. Gärtnern ist eine gesunde Möglichkeit, sich im Freien zu bewegen. Es ist ein gutes Gefühl, an der frischen Luft zu sein, mehr Selbstbestimmung über seine Ernährung zu haben und zu wissen, unter welchen Bedingungen das Essen angebaut wurde, das später auf dem Teller landet. Dazu musst du nicht gleich Selbstversorger werden. Wenn du keinen eigenen Garten hast, genügt auch ein Plätzchen auf der sonnigen Fensterbank. Dort kannst du schmackhafte Kräuter oder knackige Sprossen ziehen. Kühle Keller eignen sich, um aromatische Speisepilze sprießen zulassen. Wer noch tiefer einsteigen möchte, aber keinen eigenen Garten besitzt, kann einen Schrebergarten oder einen meine ernte – Gemüsegarten mieten. In manchen Städten gibt es auch Gemeinschaftsgärten und Gartenprojekte, in denen mehrere Parteien gemeinsam wirtschaften. Das macht Spaß und Arbeitslast sowie Erfahrungen werden geteilt. Egal, in welchem Umfang du dich dem Nahrungsanbau widmen kannst und möchtest, jeder Schritt stellt eine Brücke her, zwischen dir und der Umwelt, in der du lebst.

11. Bleib am Ball!

Der Stand der Forschung ändert sich auch in Bezug auf die Ernährung rasch. Hin und wieder Artikel zum Thema Ernährung zu lesen, aktualisiert deine eigene Motivation, das Thema Gesundheit in der Hand zu behalten. Verschiedene neue Lebensmittel, Gerichte, Zutaten und Zubereitungstechniken auszuprobieren macht Spaß, fördert vielseitige Ernährung und boostet deine Kreativität. Hast du schon mal Obst getrocknet oder Gemüse fermentiert?  

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